US-Kirchen nutzen Krippen für Protest gegen ICE
Mehrere US-Kirchen haben die Weihnachtskrippe abgeändert. Aus Protest gegen ICE stehen Maria und ein gefesselter Jesus im Schnee.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Kirchen protestieren gegen die Abschiebepolitik und ICE.
- So fehlt die Heilige Familie in mehreren Weihnachtskrippen.
- In einer anderen wurde Jesus mit Kabelbindern gefesselt, Maria trägt eine Gasmaske.
Seit Monaten gibt es in verschiedenen US-Städten Proteste gegen die radikale Abschiebepolitik von Donald Trump und die Behörde ICE. Kurz vor Weihnachten schalten sich auch mehrere Kirchen ein. Ihr kreativer Protest mit der Weihnachtskrippe stösst auch auf viel Ablehnung.
Die Kirche St. Susanna in Dedham, Massachusetts, beispielsweise hat Jesus, Maria und Josef von ihrer Krippe entfernt. Stattdessen steht ein Schild dort mit der Aufschrift: «ICE war hier.»
Die Urban Village-Kirche in der Nähe von Chicago hat die Familie ebenfalls entfernt mit dem Hinweis: «Wegen ICE-Aktivitäten versteckt sich die Heilige Familie.»
Die Lake Street-Kirche in Evanston, Illinois, hat Maria und Jesus gleich aus der Weihnachtskrippe entfernt und im Schnee platziert. Der Sohn Gottes liegt eingebettet in einer silbernen Notfalldecke in einer Holzschachtel, die Hände mit Kabelbindern gefesselt. Maria steht in eine Decke gehüllt daneben und trägt eine Gasmaske.
Umgeben sind sie von römischen Soldaten. Diese tragen Westen mit der Aufschrift «ICE» und Schals, die das Gesicht verdecken.
Die Botschaft der Kirchen: Auch Maria und Josef waren Flüchtlinge.
Michael Woolf, Pfarrer in der Lake Street-Kirche, sagt zu «NBC»: «Weihnachten ist eine Zeit, in der wir die Möglichkeit haben, etwas zu sagen.» Jillian Westerfield von Evanston erklärt, man wolle die Realität der Gemeinde widerspiegeln.
Kirchen protestierten auch schon früher
Kritiker der Proteste bezeichnen diese als gotteslästerlich oder politisch spaltend. Die Kirchen missbrauchten heilige Figuren.
Die Erzdiözese von Massachusetts hat die Kirchen aufgefordert, die Krippen «wieder in ihrem eigentlichen heiligen Zweck» darzustellen. Die Gläubigen hätten das Recht, in der Kirche echte Gelegenheiten zum Gebet und zur Gottesverehrung vorzufinden. Es sollten keine spaltenden politischen Botschaften dargestellt werden.
Dabei sind politische Proteste durch die Weihnachtskrippe nichts Neues. Im letzten Jahr zeigte die Lake Street-Kirche das Jesuskind wegen des Gaza-Kriegs umgeben von Trümmern. Die Kirche St. Susanna sperrte den Sohn Gottes 2018 in einen Käfig als Protest gegen den Umgang mit Migranten-Kindern.





















