Was droht Donald Trump nach neusten Bildern mit Epstein?

Dina Müller
Dina Müller

USA,

Archivbilder zeigen Epstein und Donald Trump zusammen an Events. Neu auch an Trumps Hochzeit. Wie gefährlich können diese für Trumps Präsidentschaft werden?

Musk Trump Epstein
Dass es eine Verbindung zwischen Donald Trump (l.) und Jeffrey Epstein (2. v. r.) gab, ist unbestritten. (Archivbild) - x.com/@TheDemocrats

Das Wichtigste in Kürze

  • Von Donald Trump und Jeffrey Epstein wurden neue Video- und Fotoaufnahmen veröffentlicht.
  • Sie zeigen einmal mehr, dass Trump ein «misogyner ‹Player›» ist, so ein Experte.
  • Allerdings interessiere das die Maga-Bewegung wohl nur gering.

Die vielen Verschwörungstheorien und offenen Fragen rund um Jeffrey Epstein sorgen für grossen Unmut in der «Make-America-Great-Again»-Bewegung (kurz Maga genannt).

Immer neues Material kommt ans Tageslicht. Und zeigt: Trump und Epstein kannten sich besser, als der heutige US-Präsident zugeben will.

Britain Trump Epstein
Wohl doch mehr als nur «Nachbarn»? Jeffrey Epstein und Donald Trump. - keystone

So etwa, als das Wall Street Journal vor einer Woche über einen Geburtstagsbrief von Trump an Epstein berichtete. Darauf zu sehen sei eine Zeichnung einer nackten Frau – mutmasslich skizziert von Donald Trump.

Wenige Tage später, am Dienstag, wurden dann die nächsten Bilder ausgegraben: CNN veröffentlichte Archiv-Aufnahmen, die Epstein an Trumps Hochzeit 1993 in Marla Maples zeigen. Ausserdem sind Trump und Epstein an einer Dessous-Modeshow 1999 in einem regen Gespräch zu sehen.

Trumps bisherige Rhetorik, Epstein nur flüchtig als Nachbarn gekannt zu haben, scheint vielen immer weniger glaubhaft. Doch wie sehr schaden die neusten Enthüllungen der Reputation des US-Präsidenten?

Trumps und Epsteins Bekanntschaft

Neue Vorwürfe kann man aus den Foto- und Filmmaterialien nicht ernten.

«All dies bestätigt bisher nur, was man ohnehin schon wusste», sagt Sozialwissenschaftler und Politikberater Thomas Greven auf Anfrage. Schliesslich stammen auch diese Aufnahmen aus einer Zeit Jahre vor den ersten öffentlichen Anschuldigungen gegen Epstein.

Trump und Epstein waren zu dieser Zeit Nachbarn. Dass sie in Kontakt waren, ist bereits bekannt – auch wenn nicht genau klar ist, wie eng dieser war.

2002 sagte Donald Trump noch: Epstein sei ein «toller Typ» der «schöne Frauen genauso mag wie ich, und viele davon sind eher jung».

2004 zerstritten sich die beiden jedoch bei einem Konkurrenzkampf um ein Anwesen in Florida. Nach den ganzen Skandalen um Epstein behauptete Trump dann, ihn nie gemocht zu haben.

«Donald Trump war misogyner ‹Player›»

Das Video- und Fotomaterial zeigt laut Greven auf jeden Fall einmal mehr: «Donald Trump war ein misogyner ‹Player›» – möglicherweise sei er es immer noch.

«Es ist lachhaft, dass er an der Spitze einer Partei steht, die angeblich für ‹Familienwerte› steht», sagt der Sozialwissenschaftler.

Doch: «Es scheint den Maga-Personenkult nicht zu interessieren.» Um einen tatsächlichen Aufschrei auszulösen, bräuchte es wohl «deutlich Belastenderes».

Denkst du, dass die Epstein-Akten noch veröffentlicht werden?

Wenn wirklich belastendes Material existiert und veröffentlicht wird, könnte das den Präsidenten wohl tatsächlich etwas ins Schwitzen bringen.

«Wenn nicht, wird Trump auch diese Sache aussitzen können – beziehungsweise erfolgreich davon ablenken können», sagt Greven. Denn: «Genug Hilfe bekommt er ja.»

Sprecher von Repräsentantenhaus verschiebt Epstein-Abstimmung

So etwa vom Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson. Er schickte am Mittwoch die Abgeordneten vorzeitig in eine einmonatige Pause – bevor über die Veröffentlichung der Akten abgestimmt werden konnte.

Die Begründung: Er wolle dem Weissen Haus «Raum» geben, um die Akten selbst zu veröffentlichen. «Es macht keinen Sinn, dass der Kongress die Regierung zu etwas drängt, was sie bereits tut», so Johnson.

Dabei hatte der Republikaner zuvor selbst die Veröffentlichung der Dokumente gefordert.

Thomas Greven
Thomas Greven ist Sozialwissenschaftler und Politikberater mit Fokus auf die USA aus Berlin. - thomas-greven.berlin

Von CNN mit den Aufnahmen konfrontiert, sagte Trump lediglich: «Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.» Daraufhin bezeichnete er den Sender mehrmals als «Fake News» und legte kurz darauf auf.

Ein Sprecher des Weissen Hauses verteidigt: «Das sind nichts weiter als aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte aus harmlosen Videos und Bildern von Veranstaltungen mit grosser Beteiligung, um auf widerwärtige Weise etwas Verwerfliches zu unterstellen.»

Kommentare

User #4461 (nicht angemeldet)

Super Journalismus! Dieses Bild ist uralt und schon lange bekannt. Natürlich nicht bei den Mainstream-Gläubigen.

User #3408 (nicht angemeldet)

Trump muss nicht zittern. Er hat das Gericht im Sack.

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