UN-Generalsekretär António Guterres hat die Teilnehmerstaaten des Weltnaturgipfels in Kanada zum «Friedensschluss mit der Natur» und einem starken Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt auf der Erde aufgerufen. «Wir führen Krieg gegen die Natur», sagte Guterres am Dienstag in Montreal bei der Eröffnungsfeier des Gipfels. «Bei dieser Konferenz geht es um die dringende Aufgabe, Frieden zu schliessen.»
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Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht während einer Pressekonferenz. - Mary Altaffer/AP/dpa

Die Menschheit behandle die Natur wie eine Toilette, sagte Guterres weiter. «Und letztendlich begehen wir damit stellvertretend Suizid, denn der Verlust von Natur und Artenvielfalt kommt mit gewaltigen Kosten für die Menschheit.» Beim Weltnaturgipfel müsse die «Orgie der Zerstörung» beendet werden – «keine Ausreden. Keine Verzögerungen. Versprechen müssen gehalten werden».

Ihn beeindruckten junge Klima-Aktivisten auf der ganzen Welt, sagte Guterres weiter – aber man könne es nicht den jungen Menschen überlassen, das Chaos wieder in Ordnung zu bringen. «Wir müssen die Verantwortung übernehmen für den Schaden, den wir angerichtet haben, und handeln, um es wieder in Ordnung zu bringen. Trotz der Träume von Milliardären, die sich etwas vormachen, gibt es keinen Planet B. Wir müssen die Welt in Ordnung bringen, die wir haben.»

Der Weltnaturgipfel soll am Mittwoch offiziell beginnen. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen erhoffen sich von dem bis zum 19. Dezember angesetzten Treffen ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz. Eines der Hauptziele der Konferenz ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Eine wichtige Rolle bei den anstehenden Verhandlungen spielt auch eine solide Finanzgrundlage für den globalen Artenschutz.

Ursprünglich hätte der 15. Weltnaturgipfel – der auch unter dem Kürzel «COP-15» läuft – schon 2020 in China stattfinden sollen, wurde dann aber wegen der anhaltenden pandemischen Lage dort verschoben und zerteilt. Der erste Verhandlungsteil fand im vergangenen Oktober hauptsächlich online in Kunming statt.

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