Die USA haben noch nicht entschieden, ob sie den Import von russischem Öl im Ukraine-Krieg stoppen wollen. Russland ist ein wichtiger Lieferant.
Ukraine Krieg
US-Präsident Joe Biden heute Montag während einer Video-Konferenz mit Frankreich, Deutschland und Grossbritannien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine sorgt Putin für starke Reaktionen im Westen.
  • Die USA diskutieren darüber, ob sie nicht weiter Öl aus Russland importieren wollen.
  • Ein Entscheid steht aber weiterhin noch aus.

US-Präsident Joe Biden hat noch nicht über einen Importstopp für Öl aus Russland als Reaktion auf den Ukraine-Krieg entschieden. Das hat das Weissen Haus mitgeteilt.

«Diese Diskussionen dauern intern und auch mit unseren Kollegen und Partnern in Europa und der ganzen Welt an.» Das sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Montag im Weissen Haus. Biden habe am Montag mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und Briten-Premier Boris Johnson gesprochen.

Psaki verwies darauf, dass europäische Staaten deutlich stärker auf russisches Rohöl angewiesen seien als die USA.

Russland drittwichtigstes Öl-Land für USA

Letztes Jahr war Russland laut der US-Energieinformationsbehörde (EIA) das drittwichtigste Land für Rohöl- und Petroleumproduktimporte für die USA. Hinter Kanada und Mexiko. Die Einfuhren machten knapp acht Prozent aller US-Importe der Kategorie aus.

Deutschland lag 2020 beim Mineralölverbrauch mit 93,7 Millionen Tonnen auf Rang 10, insgesamt war es sechstgrösster Importeur weltweit. Bekannt ist schon, dass 2021 mehr als ein Drittel der deutschen Öleinfuhren aus Russland stammte. Im Vorjahr war Russland zweitgrösster Ölexporteur der Welt: Die rund 232 Millionen Tonnen entsprachen in etwa zwei Dritteln der Menge, die Weltmarktführer Saudi-Arabien international verkaufte.

Ukraine-Krieg lässt Druck auf USA wachsen

Im Ukraine-Krieg war der Druck auf die US-Regierung gewachsen, zu den bereits verhängten Strafmassnahmen ein Öl-Einfuhrverbot hinzuzufügen. Allerdings bereiten der Regierung die Benzinpreise Sorgen, deren Anstieg durch den Krieg verstärkt wurde.

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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Symbolbild) - Keystone

Am vergangenen Sonntag (6. März) war der Preis für eine Gallone Normalbenzin im Durchschnitt erstmals seit 2008 auf über vier Dollar gestiegen. Psaki betonte, Biden unternehme alles in seiner Macht stehende, um die Auswirkungen auf die Amerikaner zu reduzieren.

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