Die USA haben eine Vereinbarung mit dem Biotechkonzern Moderna zum Erwerb von 100 Millionen Dosen eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffs geschlossen.
Moderna
Sitz der Firma Moderna in Cambridge. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA schliessen einen Vertrag zum Erwerb von 100 Millionen Impfdosen mit Moderna ab.
  • Nach der Zulassung will die USA bis zu 500 Millionen Dosen erwerben.

Die USA haben eine Vereinbarung mit dem Biotechkonzern Moderna zum Erwerb von 100 Millionen Dosen eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffs geschlossen. Dies teilten US-Präsident Donald Trump am Dienstag in Washington auf einer Pressekonferenz sowie das Pentagon mit.

Bei Modernas Impfstoffkandidat läuft eine entscheidende Wirksamkeitsstudie der Phase III mit rund 30'000 Teilnehmern. Getestet wird in 30 US-Bundesstaaten.

500 Millionen Dosen nach Zulassung

«Wir sind auf dem besten Weg, schnell 100 Millionen Dosen zu produzieren, sobald der Impfstoff zugelassen ist, und kurz danach bis zu 500 Millionen Dosen», sagte Trump im Weissen Haus. Mehrere aussichtsreiche Stoffe seien in der letzten Erprobungsphase und stünden vor einer Zulassung. «Das Militär ist bereit, Amerikanern einen Impfstoff zu liefern, sobald dieser vollständig zugelassen ist», betonte der US-Präsident.

Virus Outbreak Trump
US-Präsident Donald Trump an einer Pressekonferenz. - Keystone

Das Pentagon teilte zudem mit, dass sich die US-Regierung mit dem Unternehmen Moderna auf die Produktion und Lieferung von 100 Millionen Dosen seines sehr aussichtsreichen Impfstoff-Kandidaten parallel zu dessen Erprobung geeinigt habe. Damit könne das Ziel der Auslieferung an Amerikaner zum Ende des Jahres erreicht werden, hiess es. Es stehe ein Budget von 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung.

Normalerweise dauert die Entwicklung eines neuen Impfstoffs mehrere Jahre. Trump hofft jedoch angesichts der derzeit enormen Anstrengungen und Finanzmittel für die Impfstoffforschung auf einen wesentlichen rascheren Durchbruch.

Auch die Schweiz sichert sich Dosen

Erst am vergangenen Freitag hatte das Bundesamt für Gesundheit BAG einen Vertrag mit der US-Biotechfirma Moderna bekannt gemacht. Damit will sich der Bund 4,5 Millionen Dosen eines künftigen Impfstoffs gegen das Coronavirus sichern. Die Firma Lonza soll den Wirkstoff dafür herstellen. Da zwei Dosen pro Person verabreicht werden müssten, könnten in der Schweiz somit rund 2,25 Millionen Menschen mit der Coronavirus-Impfung versorgt werden, hiess es damals.

Coronavirus - Impfstoffstudie in den USA
Eine Krankenschwester bereitet eine Impfung vor. In Binghamton wird eine Studie über einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus, der von den National Institutes of Health und Moderna Inc. entwickelt wird, auf den Weg gebracht. Die US-Gesundheitsbehörden hoffen, bis Ende nächsten Monats einen Leitlinienentwurf für die Rationierung der Anfangsdosen zu haben. Foto: Hans Pennink - dpa

Der Bund ist mit weiteren Impfstoff-Unternehmen im Gespräch. Insgesamt sind 300 Millionen Franken für die Schweizer Beschaffung von Impfstoffen und Medikamenten vorgesehen.

Der genbasierte Impfstoff Modernas ist in den USA aktuell in der heissen Phase seiner Erprobung: Ende Juli startete die wichtige klinische Phase-III-Studie, in der überprüft wird, ob der Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. In einem ähnlich fortgeschrittenen Stadium werden der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge derzeit nur eine Handvoll weiterer Wirkstoffe erforscht.

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