New York: Zohran Mamdani als klarer Favorit bei Wahl
Zohran Mamdani gilt als Hoffnungsträger der Demokraten bei den Bürgermeisterwahlen in New York. Der 34-Jährige könnte Geschichte schreiben.

An diesem Dienstag entscheiden die Wähler in New York über einen neuen Bürgermeister der Millionenmetropole. Der Demokrat Zohran Mamdani führt in den Umfragen deutlich vor dem unabhängigen Kandidaten Andrew Cuomo sowie dem Republikaner Curtis Sliwa.
Nach dem aktuellen Durchschnitt von RealClearPolitics liegt Mamdani bei 46,1 Prozent der Stimmen. Cuomo, der ehemalige Gouverneur von New York, kommt auf 31,8 Prozent, Sliwa auf lediglich 16,3 Prozent.
New York: Sensationeller Vorwahlsieg im Juni
Bei der demokratischen Vorwahl am 24. Juni 2025 gewann Mamdani mit 43,8 Prozent der Erststimmen vor Andrew Cuomo. Politikstrategen sprachen von einer der grössten Überraschungen der jüngeren Stadtpolitik.

Im Oktober war der 34-Jährige in New York noch bei lediglich zehn Prozent gelegen, wie die «Taz» schreibt. Durch eine starke Aufholjagd konnte sich der demokratische Sozialist schliesslich durchsetzen.
Unterstützung durch Graswurzelbewegung
Um Mamdani formte sich eine Graswurzelbewegung aus über 87'000 freiwilligen Wahlkampfhelfern. Durch Kleinspenden mit durchschnittlich 98 Dollar sammelte er insgesamt 16,8 Millionen Dollar ein.
Sein Mitbewerber Cuomo kam auf etwa 12 Millionen Dollar bei einer durchschnittlichen Spendensumme von 615 Dollar. Laut «Taz» wollten Freiwillige am letzten Wahlkampfsonntag an über 200'000 Türen klopfen, schafften am Ende 157'678.
Ehrgeiziges Sozialprogramm für die Stadt
Mamdanis wirtschaftspolitisches Programm wurde unter dem Begriff «Zohranomics» bekannt. Es sieht einen Mietenstopp für etwa eine Million mietpreisgebundene Wohnungen vor.
Zudem will Mamdani 200'000 weitere preisgebundene Wohnungen innerhalb der nächsten zehn Jahre errichten. Der öffentliche Busverkehr soll kostenlos werden, eine universelle Kinderbetreuung für Kinder zwischen sechs Wochen und fünf Jahren eingeführt werden.
Finanzierung durch Steuererhöhungen geplant
Zur Finanzierung kündigte Mamdani eine Erhöhung des kommunalen Spitzen- und Unternehmenssteuersatzes an. Einige Wall-Street-Investoren und Finanzpolitiker wie Larry Summers reagierten ablehnend auf die Vorschläge.
Unterstützung erhielt Mamdani dagegen von Ökonomen wie Isabella M. Weber. Sie begrüssten seine Agenda in einem offenen Brief als mutiges Konzept zur Bekämpfung der Lebenshaltungskostenkrise.

Kurz vor Beginn der Wahl drohte Präsident Donald Trump der Stadt mit finanziellen Konsequenzen, meldet die «DPA». Falls Mamdani gewinne, werde er New York nur die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbeträge an Bundesmitteln zukommen lassen.
Trump rief stattdessen dazu auf, für Andrew Cuomo zu stimmen, wie die «DPA» berichtet. Mamdani reagierte spöttisch und sagte gegenüber «NPR», der Präsident fühle sich durch seine Kandidatur bedroht.
Historische Bedeutung für New York
Im Fall eines Wahlsiegs wäre Mamdani der erste Muslim im Bürgermeisteramt von New York, schreibt «Al Jazeera». Er wurde in Uganda geboren und kam als Siebenjähriger mit seinen Eltern nach New York City.
Die Wahllokale sind von 6 bis 21 Uhr Ortszeit geöffnet, berichtet die «Stuttgarter Zeitung». Mit ersten Ergebnissen ist kurz nach Schliessung der Wahllokale zu rechnen, in Deutschland ab etwa 4 Uhr morgens.
















