Rund um den Zürcher HB soll künftig Tempo 30 gelten
Der Zürcher Hauptbahnhof plant eine Tempo-30-Zone, doch Kritiker warnen vor Verkehrsstau.

Auf diversen Strassen rund um den Zürcher Hauptbahnhof soll künftig Tempo 30 gelten. Dies hat der Stadtrat am Mittwoch bekannt gegeben. Bereits formiert sich Widerstand.
Im Gebiet um den Hauptbahnhof ereigneten sich in fünf Jahren mehr als 700 Verkehrsunfälle, wie der Stadtrat in einer Medienmitteilung schreibt. Mit der geplanten Einführung von Tempo 30 werde die Verkehrssituation übersichtlicher und sicherer.
Die neuen Verkehrsvorschriften betreffen 23 Strassen. Es handle sich um eine Erweiterung der bestehenden Tempo-30-Strecken in der Innenstadt, etwa auf der Löwenstrasse, der Waisenhausstrasse oder am Limmatquai, schreibt der Stadtrat weiter.
SVP und ACS kritisierten die von der Stadt vorgestellten Pläne sogleich. Ein Grossteil der betroffenen Strecken seien übergeordnete, kantonal klassierte Hauptverkehrsachsen, schreibt der ACS Zürich in einer Medienmitteilung. Mit der pauschalen Reduktion auf 30 km/h werde der Verkehrsfluss massiv beeinträchtigt.
Insbesondere in den Randstunden wäre es «wichtig, auch in der Innenstadt zügig voranzukommen», schreibt die SVP. Für sie wäre dies mit der «geplanten, undifferenzierten Geschwindigkeitsbeschränkung» nicht mehr möglich.
Widerstand gegen Tempo-30-Zone
Der ACS kündigte an, sich mit «allen ihm zur Verfügung stehenden politischen und rechtlichen Mitteln» dagegen zu wehren. Anfang September hatte der Zürcher Stadtrat seine Pläne für einen autoärmeren und grüneren Raum rund um den HB vorgestellt. Der Stadtraum mitten in Zürich soll zu einer «Visitenkarte» werden.
Dabei wird der Raum um den Hauptbahnhof als «grüne Halbinsel» zwischen Limmat und Sihl angepriesen. Es soll begrünte Flächen von der Gessnerbrücke über der Sihl zum Platzspitz bis zum Papierwerd-Areal an der Limmat geben.
Weichen müssten bei den angedachten Plänen in erster Linie die Autos. Möglich sein sollen nur noch Zufahrten für Anlieferung, Rettungskräfte, Taxis oder zu Kiss&Ride-Plätzen.