Ex-US-Vizepräsident Dick Cheney verstorben – Ein Nachruf
Der ehemalige US-Vizepräsident Dick Cheney ist mit 84 Jahren gestorben. Wir blicken auf seine politische Karriere zurück.

Dick Cheney, Ex-US-Vizepräsident, ist am 3. November 2025 im Alter von 84 Jahren verstorben. Er starb nach einer Lungenentzündung friedlich in seinem Zuhause in Wyoming, berichtet die «Tagesschau».
Sein Tod markiert das Ende eines Lebens, das die amerikanische Politik über Jahrzehnte in entscheidenden Momenten mitprägte. Die Trauer und Würdigung in den USA spiegeln die vielschichtigen Facetten seines politischen Erbes wider.
Frühe Jahre und politischer Einstieg
Richard Bruce Cheney wurde 1941 in Lincoln, Nebraska, geboren und wuchs in Wyoming auf. Seine Eltern, beide ursprünglich Demokraten, prägten seine frühen Jahre, bevor er später zum republikanischen Lager wechselte.
Er studierte Politikwissenschaft und begann seine Karriere in der Politik als Assistent von Donald Rumsfeld in der Nixon-Administration.
Mit nur 34 Jahren wurde Cheney 1975 zum jüngsten Stabschef in der Geschichte des Weissen Hauses unter Präsident Ford ernannt. Er stand vor der Herausforderung, nach dem Watergate-Skandal das Vertrauen in die Regierung wiederherzustellen.
Kongresszeit und Verteidigungsminister
1989 berief Präsident George H.W. Bush den Kongressabgeordneten Cheney überraschend zum Verteidigungsminister. In dieser Position übernahm Cheney die Verantwortung für das grösste Militärbudget der Welt.

Seine Amtszeit als Pentagon-Chef war geprägt von der Invasion in Panama 1989 und dem ersten Golfkrieg. Cheney nutzte seine Position , um das Militär für die Zeit nach dem Kalten Krieg zu reformieren.
Vizepräsidentschaft unter George W. Bush
Von 2001 bis 2009 war Cheney Vizepräsident der USA und galt als einer der einflussreichsten Amtsinhaber auf dieser Position. Er spielte eine zentrale Rolle in der Terrorismusbekämpfung nach den Anschlägen vom 11. September, berichtet «CNN».

Cheney spielte eine zentrale Rolle bei der Rechtfertigung des Irakkrieges 2003 und behauptete vehement, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen besitze.
Seine Politik war von Kritik begleitet, insbesondere wegen der Anwendung erweiterter Verhörmethoden und der Überwachung. Dennoch blieb er in konservativen Kreisen eine wichtige Schlüsselfigur der Bush-Regierung.
Späte Jahre und Haltung zur heutigen Politik
Nach dem Rückzug aus dem Amt 2009 blieb Cheney politisch aktiv, äusserte sich jedoch kritisch zu Teilen der Republikanischen Partei. Er distanzierte sich laut der «Süddeutschen» von Donald Trump und unterstützte 2024 demokratische Kandidaten.
Cheney bezeichnete Trump als die grösste Bedrohung für die amerikanische Republik in der 248-jährigen Geschichte des Landes. Seine Memoiren und öffentlichen Auftritte zeigten einen Mann, der keine Reue über die kontroversen Entscheidungen seiner Amtszeit empfand.
Trotz gesundheitlicher Herausforderungen blieb Cheney eine einflussreiche Stimme in konservativen Kreisen bis zu seinem Tod.












