Trump auf Reisen: Schotten blasen zum Protest
Donald Trump reist nach Schottland. Dort erwarten ihn massive Proteste, auch wegen seiner mutmasslichen Verbindungen zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†).

US-Präsident Donald Trump ist am Freitag zu einem fünftägigen Besuch nach Schottland aufgebrochen. Anlass ist die Einweihung seines neuen Golfplatzes in Menie bei Aberdeen, benannt nach seiner Mutter Mary Anne MacLeod.
Trumps Mutter stammte von der Hebriden-Insel Lewis und wanderte zu ihrem 18. Geburtstag in die USA aus. Diese Verbindung zu Schottland betont Trump immer wieder als Teil seiner Identität, erläutert die «Zeit».

Trumps Reise ist offiziell privat, dennoch sind Meetings mit Premierminister Keir Starmer und dem schottischen Regierungschef John Swinney geplant. Schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass die Reise zu einem Politikum werden dürfte, da er nicht freundlich empfangen wird.
«Festival des Widerstands» gegen Trump
Schottische Aktivisten und Gewerkschaften haben zu einem «Festival des Widerstands» gegen Trumps aufgerufen. In Edinburgh und Aberdeen hat laut der «Frankfurter Rundschau» die «Stop Trump Coalition» Demonstrationen angemeldet.
Die Polizei soll vor dem grössten Einsatz seit dem Tod von Königin Elizabeth II. stehen, Sicherheitskräfte aus ganz Grossbritannien seien eingebunden. Die Zusammenarbeit mit dem US-Secret Service solle zudem einen friedlichen Aufenthalt garantieren.
Die geplanten Proteste erinnern an Trumps Besuch 2018, bei dem Tausende in Glasgow, Edinburgh und Aberdeen demonstrierten. Auch dieses Mal werden laut dem «Merkur» Tausende Demonstranten mit lautstarker Begleitmusik und Chören erwartet.
Der lange Schatten Epsteins
Aktuell gibt es weitere Berichte über Trumps mutmassliche Verbindungen zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†). Die Affäre überschattet den Schottland-Aufenthalt stark, meldet «Die Zeit».

Das Weisse Haus schloss deshalb das «Wall Street Journal» von der Reise aus, woraufhin Journalistenverbände empört reagierten. Trump nutzte die Reise auch als Versuch, von den Vorgängen abzulenken, so Beobachter dem «Merkur» zufolge.
Grossbritannien macht rund 17,7 Prozent seines Aussenhandels mit den USA, was die Bedeutung des Treffens unterstreicht, so die «Frankfurter Rundschau». Auch geht es um den Zugang britischer Produkte zum US-Markt, was wirtschaftlich für beide Seiten relevant ist.