«Dynamik nutzen»: EDA begrüsst Gaza-Initiative der USA
Donald Trump hat einen Plan zur Beendigung des Gaza-Krieges vorgestellt. Israel hat diesen akzeptiert – von der Hamas gibt es noch keine offizielle Antwort.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Trump hat einen Friedensplan für Gaza vorgestellt.
- Israels Ministerpräsident Netanjahu hat seine Unterstützung dafür ausgesprochen.
- Die Hamas wollen den Plan «sorgfältig prüfen», ehe sie eine offizielle Antwort geben.
- Hier gibt es alle Informationen zum Friedensplan im Nau.ch-Ticker.
Donald Trump hat einen Friedensplan vorgestellt, um den Gaza-Krieg zu beenden. Der Plan sieht eine schnelle Freilassung der Geiseln vor, die noch von der islamistischen Hamas festgehalten werden – im Gegenzug für Hunderte palästinensische Gefangene.
Ausserdem soll sich die israelische Armee aus dem Gazastreifen zurückziehen. Das Gebiet soll von einer Übergangsregierung palästinensischer Technokraten unter Aufsicht eines internationalen Gremiums regiert werden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu akzeptierte den Vorschlag bei einem Treffen mit Trump in Washington. Ob die Hamas dem Plan zustimmen wird, ist derzeit unklar. Die Islamisten lehnen bislang etwa eine Entwaffnung ab und sagten, sie müssten den Plan erst «sorgfältig prüfen», ehe sie eine offizielle Antwort geben.
Hier gibt es die neuesten Informationen im Nau.ch-Ticker:
Katar blickt vorsichtig optimistisch auf Trumps Gaza-Plan
13.50: Der Golfstaat Katar blickt mit vorsichtigem Optimismus auf den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen.
«Es ist zu früh, um über Antworten zu sprechen, aber wir sind optimistisch über den Plan», sagte der katarische Aussenamtssprecher Madschid al-Ansari. Der Plan biete eine umfassende Perspektive für ein Ende des Kriegs in Gaza.
Katar und Ägypten vermitteln zusammen mit den USA in dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas.
Die Rolle Katars schien unklar, nachdem Israel das Golfemirat direkt angegriffen hatte mit dem erklärten Ziel, in Doha die Führungsspitze der Hamas zu treffen. Später stellte Katar aber klar, an den diplomatischen Bemühungen festhalten zu wollen.
Die Hamas sei nun dabei, den Plan zu prüfen, sagte al-Ansari. Heute sei zudem noch ein Treffen mit Vertretern der Türkei geplant, um über den Plan zu beraten. «Unser Ziel heute ist, diesen tragischen Krieg zu beenden.»
13.31: Russland ist nach Kreml-Angaben nicht in den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für ein Ende des Gaza-Kriegs eingebunden.
«Es gab keinerlei Signale der Amerikaner», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Man unterstütze aber Trumps Bemühungen. «Wir wünschen uns, dass dieser Plan umgesetzt wird, dass er hilft, die Entwicklung der Ereignisse im Nahen Osten in eine friedliche Bahn zu lenken», sagte Peskow.
Russland unterhalte traditionell Kontakt zu allen Ländern in Nahost und sei bereit, zu einer Friedenslösung beizutragen.
Trump hatte nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington einen Plan verkündet. Er soll ein Ende der Kämpfe und einen Abschied der islamistischen Hamas von der Macht in Gaza erreichen.
UN nicht am Gaza-Plan von Trump beteiligt
13.25: Die Vereinten Nationen sind im Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen zwar explizit erwähnt, waren an der Erstellung aber nicht beteiligt. Das sagte ein Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf.
Das Büro versucht seit Beginn des israelischen Kriegs 2023 gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Hilfe für die notleidende Bevölkerung zu koordinieren.
OCHA-Sprecher berichten aber immer wieder über israelische Behinderungen und bürokratische Auflagen für geplante Hilfskonvois, die die Versorgung der Menschen schwierig mache.
Hilfstransporte würden auch von verzweifelten Menschen ebenso wie bewaffneten Gruppen gestoppt und geplündert, ehe sie Verteilstellen erreichen, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke.
Nach Angaben des UN-Büros für Projektdienste (Unops) wurden seit Mitte Mai gut 6.400 Lastwagen, vor allem des Welternährungsprogramms, geplündert.
11.06: China hat sich positiv über den US-Friedensplan zur Beendigung des Gaza-Krieges geäussert. Peking unterstütze alle Bemühungen, um die Spannungen zwischen Israel und Palästina zu lindern, sagte Aussenamtssprecher Guo Jiakun in Peking.
Die Volksrepublik rufe alle betroffenen Seiten auf, sofort eine umfassende Feuerpause zu erreichen und alle festgehaltenen Menschen freizulassen.
China setze sich für das Prinzip ein, dass die Palästinenser Palästina regieren müssten, und dafür, dass die Zweistaatenlösung umgesetzt werde, sagte er.
10.38: Die Führungsspitzen der wichtigsten EU-Institutionen begrüssen den Plan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Gaza-Kriegs.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte mit, sie ermutige alle Beteiligten, diese Chance zu ergreifen.

Die Aussenbeauftragte der EU, Kaja Kallas, sprach davon, der Plan sei die beste unmittelbare Chance, den Krieg zu beenden. «Die EU ist bereit, zum Erfolg beizutragen», so die Estin.
Auch EU-Ratspräsident António Costa rief alle Beteiligten dazu auf, diese Chance zu nutzen. Die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, teilte mit:
«Der Plan könnte Israel Sicherheit geben; er könnte den Palästinensern eine echte Perspektive für ihre legitimen Bestrebungen nach Selbstbestimmung und Staatlichkeit bieten und der gesamten Region Hoffnung geben.»
EDA begrüsst Gaza-Initiative der USA
08.57: Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten begrüsst den Vorschlag der USA, den Gaza-Krieg zu beenden und eine Perspektive für einen dauerhaften Frieden zu eröffnen. Auf der Kurznachrichten-Plattform X wird die Absicht bekundet, jede Initiative unterstützen, die auf dem Völkerrecht basiert.
#ProcheOrient | Le DFAE salue la proposition des #USA visant à mettre fin à la guerre et à ouvrir une perspective de paix durable.
— EDA - DFAE (@EDA_DFAE) September 30, 2025
La #Suisse soutiendra toute initiative fondée sur le droit international, garantissant la protection des civils et la libération de tous les otages,…
Neben dem Schutz der Zivilbevölkerung und der Freilassung der Geiseln wolle sich die Schweiz für die Sicherstellung des Zugangs für Humanitäre Hilfe und eine Grundlagen für einen dauerhaften Frieden auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung einsetzen, schrieb das Departement am Dienstag.
Damit reagiert das Aussendepartement auf die aktuelle Nachricht, dass Israel den 20-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Gaza-Kriegs mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas akzeptiert. Dies wurde nach einem Treffen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Trump vom Montag bekannt.
Hamas will Friedensplan prüfen
05.10: Die islamistische Hamas hat laut Kreisen den Vorschlag inzwischen von Vermittlern erhalten und will diesen «sorgfältig prüfen«, ehe man eine offizielle Antwort gibt.
Aus Sicht der Hamas wird es nötig sein, den Plan wie auch Netanjahu als Sieg für sich verbuchen zu können. Ob sie den Plan so interpretieren wird, ist ungewiss.
Womöglich sieht die Islamistenorganisation in ihrem Überleben schon einen Sieg. Bereits bei einer früheren Waffenruhe hatte die Hamas gefeiert, dass sie israel dazu gezwungen habe, die Aggression einzustellen.
Hamas-Verbündete: «Amerikanisch-israelisches» Abkommen
04.45: Die mit der Hamas verbündete Terrororganisation Islamischer Dschihad (PIJ) kritisierte den Vorstoss von Trump als «amerikanisch-israelisches» Abkommen, das uneingeschränkt die Position Israels widerspiegele.
«Damit versucht israel, über die USA das durchzusetzen, was es mit Krieg nicht erreichen konnte», sagte der PIJ-Anführer Sijad al-Nachala in einer Stellungnahme.
Auch der PIJ war am Massaker und den Geiselnahmen am 7. Oktober 2023 in israel beteiligt. Der Plan sei «ein Rezept für die Fortsetzung der Aggression gegen das palästinensische Volk», hiess es weiter.
Mehrere arabische Staaten unterstützen Trumps Gaza-Plan
03.04: Mehrere arabische Staaten unterstützen den Plan von Trump zur Beilegung des Gaza-Kriegs. Die Aussenminister von Katar, Jordanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Ägypten begrüssten den Vorschlag, der ein Ende der Kämpfe, die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und den Wiederaufbau des abgeriegelten Küstenstreifens vorsieht.
«Die Minister betonen ihre Bereitschaft, positiv und konstruktiv mit den Vereinigten Staaten und den Konfliktparteien zusammenzuarbeiten, um das Abkommen zum Abschluss zu bringen, seine Implementierung sicherzustellen und den Menschen in der Region Frieden, Sicherheit und Stabilität zu bringen», hiess es in der gemeinsamen Stellungnahme, die auch von der Türkei, Pakistan und Indonesien mitgetragen wurde.
Tony Blair lobt Friedensplan als «mutig und intelligent»
02.15: Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair hat den Friedensplan von Trump zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs als «mutig und intelligent» gewürdigt.
Sollte der Plan angenommen werden, könnte er «den Krieg beenden, Gaza sofortige Erleichterung verschaffen und seinen Menschen die Chance auf eine bessere Zukunft bieten», teilte Blair mit.

Die Friedensinitiative biete «die beste Chance, zwei Jahre Krieg, Elend und Leid zu beenden», sagte Blair weiter und dankte Trump «für seine Führungsstärke, Entschlossenheit und sein Engagement.»
Trumps Bereitschaft, den Vorsitz eines geplanten «Friedensrats» zu übernehmen, der über eine Übergangsregierung im Gazastreifen wachen soll, sei «ein starkes Signal der Unterstützung und des Vertrauens in die Zukunft Gazas» und «in die Möglichkeit, dass Israelis und Palästinenser einen Weg zum Frieden finden» könnten. Dem geplanten «Friedensrat» soll nach dem Willen Trumps auch Blair angehören.
Palästinensische Autonomiebehörde lobt US-Friedensplan
00.55: Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat den Friedensplan Trump gelobt. Ein umfassendes Abkommen zur Beendigung des Gaza-Kriegs werde auch den Weg zu einer Zweistaatenlösung ebnen, teilte die PA laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mit.
Die PA, die Teile des Westjordanlandes verwaltet, bekräftigte laut dem Wafa-Bericht zudem ihren Reformwillen. Dazu zählten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. Zudem wolle die Behörde Gesetze abschaffen, die Zahlungen an die Familien von Gefangenen und Getöteten vorsehen. Israel kritisiert die Behörde von Präsident Mahmud Abbas regelmässig dafür, dass sie Gelder an Häftlinge in israelischen Gefängnissen und an Hinterbliebene von Attentätern zahlt.

Israel lehnte bislang eine Herrschaft der PA im Gazastreifen ab – auch weil das Land der Behörde vorwirft, Terrorismus zu fördern. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump in Washington sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nun, er schätze Trumps Haltung, «dass die PA ohne eine radikale und echte Transformation keinerlei Rolle im Gazastreifen spielen könne». Laut dem von Trump vorgelegten Plan soll die PA nach einem Reformprogramm die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen.
Abbas leitet sowohl die PA als auch die Fatah-Bewegung. Die islamistische Hamas hatte 2007 die rivalisierende Fatah aus dem Gazastreifen vertrieben. Seitdem regiert Abbas de facto nur noch im Westjordanland.
Auch Stramer begrüsst Gaza-Friedensplan
00.09: Auch der britische Premierminister Keir Stramer meldete sich zu Wort. «Die neue US-Initiative für eine Beendigung des Krieges in Gaza ist sehr willkommen, und ich bin Präsident Trump für seine Führungsrolle dankbar», teilte der Premier mit.
«Wir unterstützen nachdrücklich seine Bemühungen, die Kämpfe zu beenden, die Geiseln freizulassen und die Bereitstellung dringender humanitärer Hilfe für die Menschen in Gaza sicherzustellen», sagte Stramer. Dies habe «oberste Priorität».

Grossbritannien rufe alle Seiten dazu auf, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um diese Vereinbarung abzuschliessen und umzusetzen. «Die Hamas sollte nun dem Plan zustimmen und das Leid beenden, indem sie ihre Waffen niederlegt und alle verbleibenden Geiseln freilässt», forderte der Premier.
Macron begrüsst Trumps Friedensplan
23.14: Der französische Präsident Emmanuel Macron befürwortet den Vorstoss von Trump. Er begrüsse das Engagement von Trump, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und die Freilassung aller Geiseln zu erreichen, teilte Macron auf der Plattform X mit.

«Die Hamas hat keine andere Wahl, als alle Geiseln unverzüglich freizulassen und diesem Plan zu folgen», schrieb der französische Staatschef. Von Israel erwarte er, dass es sich auf dieser Grundlage entschlossen engagiere.
Netanjahu akzeptiert US-Plan
22.15: Israel akzeptiert den Plan von Trump zur Beendigung des Gaza-Kriegs mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. «Ich unterstütze Ihren Plan zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem Treffen mit Trump in Washington.

Aus Kreisen der Hamas hiess es, die Terrororganisation habe den Vorschlag von den katarischen und ägyptischen Vermittlern erhalten. Demnach wollen die Islamisten den Plan «sorgfältig prüfen», ehe sie eine offizielle Antwort geben.
















