Donald Trump und Xi Jinping: Das ist vom Treffen zu erwarten
Am Donnerstag treffen sich in Südkorea US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping. Wer will was?

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump und Xi Jinping treffen sich am Donnerstag in Südkorea.
- Die USA und China dürften im Handelsstreit eine Einigung anstreben.
- China positionierte sich zuletzt als ebenbürtiger Gegner von Donald Trump.
Erstmals seit seiner Rückkehr ins Weisse Haus tauscht sich Donald Trump wieder direkt mit Xi Jinping aus. Das Treffen des US-Präsidenten mit Chinas Staatschef findet am Donnerstag im südkoreanischen Busan statt. Im Fokus stehen Handelsgespräche.
Der Streit zwischen den beiden Ländern eskalierte im Frühling, als sie sich gegenseitig hohe Zölle verhängten. Zuletzt drohte der US-Präsident erneut mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent.
Der Drohung gingen Chinas eingeführte Exportkontrollen für seltene Erden voraus – auch dies ist ein Gesprächspunkt am Donnerstag.
Die USA geben China zudem Mitschuld am Fentanyl-Problem. Die Droge kostet jährlich zehntausende Amerikaner das Leben.
China könnte dafür sorgen, dass weniger Grundstoffe von Fentanyl nach Lateinamerika geliefert werden. Um Druck auszuüben, haben die USA bereits Zölle verhängt.
«Beide Länder brauchen einander»
Laut US-Kenner Thomas Greven geht es den USA kurzfristig aber vor allem «um eine Einigung im Handelsstreit». Das langfristige Ziel sei dann, Chinas Aufstieg zu behindern, sagt er zu Nau.ch.
Am Donnerstag rechnet der Privatdozent des Kennedy-Instituts in Berlin mit einer Einigung, denn «beide Länder brauchen einander». Aber: «Wie bei allem, was Trump anfasst: wenn, dann nur vorübergehend.»
Als Druckmittel haben die USA den Zugang zum amerikanischen Markt, der für China äusserst wichtig ist. Jedoch hat auch China gute Karten in der Hand.
Zumindest, «solange es zu wenig Alternativen für die seltenen Erden gibt». Die Metalle werden etwa von Tech-Konzernen für Handys benötigt oder von Elektro-Autobauer Tesla.
Donald Trump senkt China-Zölle wohl
US-Angaben zufolge haben Unterhändler am Wochenende einen Deal ausgehandelt: China setzt die Exportkontrollen für seltene Erden für ein Jahr aus. Die USA verzichten dafür auf zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Prozent.
Dieser Deal könnte von den beiden Präsidenten am Donnerstag bestätigt werden.
Am Mittwoch sagte Donald Trump dann, er erwarte, bereits bestehende Zölle gegen China zu senken. Die Rede ist dabei von jenen Zöllen, die als Druckmittel im Kampf gegen Fentanyl verhängt wurden. Weitere Details liess der US-Präsident aber aus.
«USA sind nicht länger dominierende Macht»
China dürfte das Treffen mit Donald Trump allein schon als Erfolg sehen. Schliesslich hat das Land den Gipfel mit eigenen Massnahmen gegen Trumps Zölle gewissermassen erzwungen.
Wang Yiewi, Direktor des Instituts für internationale Angelegenheiten in Peking, sagt zu «CNN»: China sei «total vorbereitet» gewesen auf Trumps zweite Amtszeit.
Der US-Präsident habe erkannt, dass China nicht mehr dasselbe sei wie vor acht Jahren. «Die USA sind nicht länger die dominierende Macht.»
Wang Wen, ein Professor am Chongyang Institut für Finanzstudien in Peking, beurteilt die Situation ähnlich: «Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor ein wichtiger Partner, doch innerhalb Chinas verlieren sie zunehmend an Bedeutung.»
China sei gegenüber den Herausforderungen mit den USA «sehr ruhig» eingestellt.
Das Treffen am Donnerstag sollte also auf Augenhöhe stattfinden.





















