In einer US-Studie wurden echte und Placebo-Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. Auch bei der Scheinimpfung klagten Teilnehmer über «Nebenwirkungen».
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Viele Personen geben an, sich nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wegen den Piks-Nebenwirkungen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA wurde eine Impf-Studie mit rund 45'000 Teilnehmern durchgeführt.
  • Die Hälfte bekam die Corona-Impfung verabreicht, die andere Hälfte ein Placebo-Mittel.
  • Ein Drittel der Scheingeimpften beklagte sich über Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen.

Die Nebenwirkungen werden von vielen Impf-kritischen Personen als Grund genannt, um sich nicht gegen das Coronavirus piksen zu lassen. Jetzt bringt eine neue Studie Spannendes hervor: Sogar nur Scheingeimpfte klagen über «Nebenwirkungen».

Julia Haas von der Harvard Medical School in Boston untersuchte die Begleiterscheinungen in einer Studie.

Die Test-Gruppe bestand aus über 45'000 Menschen (über 16 Jahre alt). Während die Hälfte der Probanden die «richtige» Impfung gegen das Coronavirus bekam, wurde der anderen Placebo-Mittel injiziert.

Naturgemäss berichteten Personen, die den echten Impfstoff bekommen hatten, häufiger über unerwünschte Reaktionen (46 Prozent). Aber: Auch ein Drittel der Scheingeimpften spürte angebliche «Nebenwirkungen».

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Die Harvard Medical School in Boston untersuchte Nebenwirkungen bei der Impfung gegen das Coronavirus.
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Der Hälfte der Probanden wurde ein Placebo-Mittel injiziert.
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Trotzdem berichtete auch diese Gruppe von «Nebenwirkungen».
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Bei künftigen Impf-Kampagnen soll der Placebo-Effekt beim Corona-Piks erwähnt werden, postuliert Mit-Studienleiter Ted Kaptchuk.

Nach der ersten Dosis hätten rund 35 Prozent von angeblichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen gesprochen. Am häufigsten wurden in der Placebo-Gruppe Kopfschmerzen und Müdigkeit erwähnt (19 Prozent). Über mindestens eine Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle berichteten 16 Prozent.

Nach der zweiten Impfung traten noch bei 32 Prozent der Placebo-Empfänger angebliche Reaktionen auf.

Placebo-Ergebnis soll bei Impfkampagne für Piks gegen Coronavirus genannt werden

Mit-Autor Ted Kaptchuk schlussfolgert: Bei den Impfkampagnen sollte künftig darauf hingewiesen werden, dass auch bei Placebo-Impfungen von unerwünschten Wirkungen berichtet wird.

Haben Sie bei der Impfung gegen das Coronavirus unerwünschte Nebenreaktionen verspürt?

Unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen und Müdigkeit würden nach der Zulassung der Impfstoffe oft in den Fach- und Gebrauchsinformationen angeführt. Das führe dazu, dass Menschen, die ähnliche Beschwerden haben, diese fälschlicherweise einer Impfung zuschreiben.

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