Eine Berner Arztpraxis impft nicht gegen Corona – wegen der Sicherheit und Wirksamkeit. Laut dem Teamleiter zirkuliere im Moment «eine ‹gutartige› Variante».
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Eine Arztpraxis in Langenthal BE biete die Corona-Impfung wegen der Sicherheit und Wirksamkeit nicht an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Langenthaler Arztpraxis bietet die Corona-Impfung nicht an.
  • Der Teamleiter begründet dies mit der «problematischen Erhebung» der Nebenwirkungen.
  • Auch sei noch nichts zu den Langzeitnebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe bekannt.
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Knapp über sechs Millionen Menschen sind in der Schweiz laut aktuellsten Zahlen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Im Vergleich zu Westeuropa ist die Impfquote relativ tief, die Skepsis gross. Selbst in einer Arztpraxis in Langenthal BE wird das Vakzin wegen Zweifeln nicht verabreicht.

Die «Praxis im Hard» macht daraus kein Geheimnis. Auf der Website steht prominent: «Aus Überlegungen bezüglich Wirksamkeit/Sicherheit der zur Verfügung stehenden Impfpräparate» biete man keine Corona-Impfungen an.

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Mit diesem Hinweis informiert die Praxis im Hard darüber, dass nicht gegen Corona geimpft wird. - Screenshot praxis-im-hard.ch

Gegenüber der «Berner Zeitung» begründet Christian Etter, Teamleiter der Praxis, den Entscheid mit «ernüchternden Fakten über die Wirkungsdauer der Impfung». Er schreibt von einer «problematischen Erhebung» der Nebenwirkungen und von «noch fehlenden Langzeitnebenwirkungen» der mRNA-Technologie. Auch zirkuliere aktuell «eine ‹gutartige› Variante» des Coronavirus.

Die «Berner Zeitung» spekuliert, dass die Haltung Etters zur Impfung auch weltanschauliche Gründe haben könnte. Der Arzt ist gläubiger Christ, die Praxis im Anbau einer «christlichen Fachklinik», eine Freikirche nur eine Gehminute entfernt. In diesen Kreisen stösst die Impfung auf viel Misstrauen. Gegenüber der Zeitung will sich Etter «im aktuellen politisch-wirtschaftlichen Umfeld» aber nicht dazu äussern.

Eine Arztpraxis distanziert sich öffentlich von der Corona-Impfung: Wie finden Sie das?

Laut der Ärztegesellschaft des Kantons Berns müsse ein Arzt Patientengespräche «gemäss neuester wissenschaftlicher Erkenntnis» führen. Darauf müssten auch fachliche Empfehlungen basieren und abweichende persönliche Einschätzungen davon «deutlich und verständlich» getrennt werden.

Nach dem Bericht in der «Berner Zeitung» hat sich die Zahl der Bewertungen für die Praxis auf Google Maps verfünffacht. Die neuen Ein- und Fünf-Sterne-Bewertungen halten sich aber in etwa die Waage.

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