Arbeit: Tipps gegen Burnout
Die Zahl der Burnouts steigt seit Jahren. Die richtige Work-Life-Balance ist eine der besten Möglichkeiten zur Vorbeugung auch auf der Arbeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Viertel der Berufstätigen ist von einem Burnout bedroht.
- Es ist wichtig, Abstand vom Job zu gewinnen.
Für die meisten Erwachsenen ist Arbeit und der damit verbundene Verdienst unverzichtbar. Allerdings ist die Arbeit häufig eine Quelle von Frustration und Stress. Dies belegen auch die offiziellen Zahlen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums OBSAN: Demnach leiden rund 30 Prozent der Bevölkerung unter emotionaler Erschöpfung. Eine Umfrage der SRG bestätigt diese Zahlen. Demnach haben 25 Prozent der Erwerbstätigen das Gefühl, aufgrund ihrer Arbeit Burnout-gefährdet zu sein.
Fehlender Abstand zum Job macht krank
Gründe für diesen Zustand gibt es viele – und sehr häufig ist der Arbeitsplatz daran beteiligt. So macht die höhere Arbeitsintensität vielen Menschen zu schaffen: Durch Kürzungen und Einsparungen beim Personal wird immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt. Dazu fallen Menschen heute häufiger krankheitsbedingt aus als früher. Ihre Arbeit müssen die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen mittragen.

Ein weiterer Faktor ist die ständige Erreichbarkeit dank moderner Kommunikationsmittel. Der Chef, der freitags abends um 21 Uhr noch einmal nachfragt, ob ein Projekt beendet wurde, ist ein Paradebeispiel. Oder die Kollegin, die den wohlverdienten Urlaub mit beruflichen Nachfragen stört.
Ausgleich von der Arbeit: Die Work-Life-Balance
Das Gegenmittel zu Überlastung und ständiger Erreichbarkeit lautet Work-Life-Balance. Gemeint ist damit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben. Ein Beispiel: Das Training Ihres Hobbyfussballteams ist ein Highlight Ihrer Woche, auf das Sie sich freuen. Doch Sie sagen es (nicht zum ersten Mal) ab, weil sie unbedingt abends noch eine Präsentation im Büro fertigstellen wollen.

Hier hilft es, klarere Grenzen zu setzen – und sich zur Not auf entsprechende gesetzliche Klauseln zu berufen. Schliesslich ist sowohl der Sport als auch der soziale Kontakt zu Ihrer Mannschaft wichtig für Ihr körperliches und mentales Wohlbefinden: Ein Ausgleich von der Arbeit, der letztendlich auch vor dem Burnout schützt.
Zu einer guten Work-Life-Balance gehört auch, nicht ständig erreichbar zu sein. Ob Sie mit der Familie wandern gehen oder einen geselligen Abend mit Freunden verbringen: Für den Chef und Ihre Kollegen sind Sie unerreichbar.
Der Weg zu einer guten Work-Life-Balance
Hilfreich ist es, getrennte digitale Geräte zu nutzen: Klappen Sie den beruflich genutzten Laptop zu, wenn Sie zu Hause arbeiten und nutzen Sie für digitale Freizeitaktivitäten ein anderes Gerät. So vergrössern Sie den Abstand zur Arbeit.

Kennen Sie das? Am Ende erledigen Sie doch wieder am Samstag Arbeitsaufgaben, weil der Garten warten kann. So bringen Sie sich selbst um wertvolle Erholung.
Machen Sie darum feste Pläne mit entsprechenden Zeitfenstern für Ihre Hobbys. Am besten geht dies, wenn Sie sich mit Freunden verabreden oder Familienaktivitäten planen.
Offene Gespräche suchen
Passiert es immer wieder, dass der Chef Ihnen noch mehr Arbeit aufbürden will oder die Kollegin sich auf Sie verlässt, sie zu entlasten? Suchen Sie das offene Gespräch mit ihnen.
Für eine Diskussion mit dem Chef eignen sich vor allem die jährlichen Mitarbeitergespräche. Vielleicht ahnt er gar nicht, dass er Ihnen zu viel zumutet, weil sie bislang immer zu allem ja gesagt haben.

Ist er resistent gegenüber Ihren Bitten und ruft zu den unmöglichsten Zeiten auf Ihrem Smartphone an? Legen Sie sich ein zweites privates Smartphone zu, das Sie nach Feierabend und am Wochenende verwenden. Die Nummer bekommen nur ausgewählte Freundinnen und Freunde, sowie Ihre Familienmitglieder. Das offizielle Smartphone bleibt am Wochenende stumm geschaltet.
Sollte er sich darüber beschweren, wird es Zeit, sich nach einer neuen Stelle umzuschauen – und nach einem Chef, der Ihre Work-Life-Balance und Privatsphäre respektiert. Denn ansonsten zahlen am Ende nur Sie – mit Ihrer Gesundheit.













