Gemäss einer Studie der Universität Québec haben Sportler, die sich vegan ernähren, eine bessere Ausdauer als Fleischesser.
Frau vegan Velo
Im Ausdauertest schnitten Sportler, die sich vegan ernährten, besser ab als die fleischessenden Probanden. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie der Universität Québec untersuchte die Leistungsfähigkeit von Veganern.
  • Die Resultate zeigen, dass Veganer eine bessere Ausdauer als Allesesser haben.
  • Ursache sind die komplexen Kohlehydrate in der veganen Ernährung.
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Ein Trainingsgrundsatz im Sport lautet, dass man viele tierische Proteine essen müsse, um Leistung zu bringen und Muskeln aufzubauen. Eine Ernährung, die vegan ist, wird mit geringerer Leistungsfähigkeit oder sogar Schwäche assoziiert.

Eine neue Studie der Universität von Québec in Montreal, Kanada, belegt nun das Gegenteil. Durch die Umstellung auf eine vegane Ernährung komme es zu keiner Leistungseinbusse, so die Studienautoren.

Eine Diät die auf tierische Produkte verzichtet, könne sogar vorteilhaft für die sportliche Ausdauer sein.

Vegan Athleten schnitten besser ab

Die Studie der Abteilung für Bewegungswissenschaft untersuchte die Auswirkungen der veganen Ernährung auf Ausdauer und Muskelkraft von Sportlern.

Es nahmen 56 weibliche Athleten teil, von denen die Hälfte seit zwei Jahren vegan und die andere Hälfte karnivor lebte. Die Forscher massen sowohl die Kraft als auch die Ausdauer auf einem stationären Velo.

Dafür beobachteten sie, wie lange die Athleten bis zur Erschöpfung mit 70 Prozent ihrer Spitzenleistung fahren konnten. Ausserdem wurde die Körperzusammensetzung und maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2 max) gemessen.

Die Studie stellte fest, dass die veganen Athleten einen besseren VO2 max.-Wert hatten. Sie konnten zudem härter trainieren, bevor sie die Erschöpfung erreichten.

Vegan Jogger
Die Studie wurde im renommierten Wissenschaftsmagazin «Nature» publiziert und zeigt, dass Athleten, die sich vegan ernähren, eine bessere Ausdauer haben. - Unsplash

Die Forschung nähert sich erst langsam dem Thema pflanzliche Ernährung und Sport an. Es gibt jedoch bereits zahlreiche Sportler, die sich vegan ernähren und von einer besseren Leistungsfähigkeit berichten.

Dazu zählt zum Beispiel der NBA-Basketballprofi Chris Paul. Er schreibt es der pflanzlichen Ernährung zu, dass er mit seinen halb so alten Teamkollegen mithalten kann.

Auch die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste Novak Djokovic setzt auf Pflanzenpower. Der FC Arsenal-Fussballspieler Hector Bellerin ist ebenfalls ein Verfechter der veganen Lebensweise.

Komplexe Kohlehydrate als Ursache

Doch wie reagiert der Körper eigentlich auf die pflanzliche Ernährung und woher holt er die Energie für den Ausdauersport?

Während dem Ausdauertraining greift der Körper auf drei grundlegende Brennstoffe zurück: Kohlenhydrate, Fett und Eiweiss. Der Körper verbrennt kaum Eiweiss als Brennstoff, sondern ist auf komplexe Kohlenhydrate angewiesen.

Diese sind in Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten, Obst und Nüssen enthalten, die die Grundlage einer pflanzlichen Ernährung bilden.

Eiweiss ist vor Allem für das Bilden und Reparieren von Körpergewebe und Muskeln notwendig. Auch Ausdauersportler haben einen erhöhten Proteinbedarf, sie benötigen jedoch hauptsächlich gute Energielieferanten, die vom Körper schnell verwertet werden können.

Vegan Training im Schwimmbad
Wer sich vegan ernährt, nimmt vermehrt komplexe Kohlehydrate auf, die vom Körper schnell verwertet werden können. - Unsplash

Zusammenfassend zeigte die Studie, dass die submaximale Ausdauer bei Veganern im Vergleich zu Fleischessern besser war. Komplexe Kohlenhydrate wie Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte sind hilfreich für Ausdauertraining und Hochleistungsaktivitäten.

Dieser Befund kann auch Fleischessern helfen, die eigene Ausdauer zu verbessern.

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