Volkswagen

VW baut 19'800-Franken-Stromer ab 2027 in eigenem Werk

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Volkswagen geht keine Partnerschaft bei der Herstellung des geplanten Elektro-Kleinstwagens ein. Dieser soll für rund 19'800 Franken 2027 Weltpremiere feiern.

VW-Werk
Endmontage im VW-Werk Wolfsburg (D). VW möchte den Elektro-Kleinstwagen für rund 20'000 Euro (19'800 Franken) im Alleingang entwickeln. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte - dpa-infocom GmbH

Volkswagen verzichtet bei seinem für 2027 geplanten Elektro-Kleinstwagen auf eine Partnerschaft mit anderen Herstellern. Das Fahrzeug für rund 20'000 Euro (19'800 Franken) soll im Alleingang entwickelt werden.

Die Weltpremiere sei für 2027 geplant, gab Europas grösster Autobauer am Dienstag nach einer Vorstandsitzung in Wolfsburg bekannt. Eine angedachte Kooperation mit Renault kam nicht zustande. Hergestellt werden soll das Fahrzeug in Europa.

«Damit verbinden wir ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Europa», sagte Konzernchef Oliver Blume laut Mitteilung. «Es geht um elektrische Einstiegsmobilität aus Europa für Europa.» Einen konkreten Produktionsstandort nannte VW noch nicht.

VW setzt grosse Hoffnung auf das Modell, mit dem die Elektropalette nach unten abgerundet werden und der in Vorstoss in das elektrische Einstiegssegment gelingen soll. «Damit sich die Elektromobilität in der Breite durchsetzt, braucht es attraktive Fahrzeuge, gerade im Einstiegssegment», sagte der Chef der Kernmarke Volkswagen, Thomas Schäfer.

«Unser Markenversprechen lautet: Elektromobilität für alle. In der Markengruppe Core wird dieses Versprechen nun eingelöst.»

Auch eine Version von Škoda geplant

Neben einem VW-Modell mit dem Arbeitstitel ID.1, das Schäfer bereits im März angekündigt hatte, ist laut «Business Insider» auch eine Version von Škoda geplant.

Der derzeit günstigste VW-Stromer ID.3 startet bei knapp 40'000 Euro (rund 39'600 Franken), der 2026 geplante ID.2all soll rund 25'000 Euro (rund 24'760 Franken) kosten. Den E-Up für unter 30'000 Euro (rund 29'700 Franken) hatte VW im vergangenen Jahr eingestellt. Diese Lücke soll nun der ID.1 schliessen. Ab 2033 will die Kernmarke VW in Europa nur noch Elektro-Autos verkaufen.

Die Arbeit am ID.1 ist laut VW bereits weit fortgeschritten. «Wir sind schon mittendrin, wissen, wie das Auto aussehen muss», sagte Markenchef Schäfer bereits im März. Trotz günstigen Preises wolle man dabei «Massstäbe im Einstiegssegment setzen». Der angepeilte Preis stelle aber eine grosse Hürde dar.

«Das ist wirtschaftlich extrem herausfordernd», so Schäfer. «Diese Aufgabe ist aufgrund der steigenden Energie-, Material- und Rohstoffkosten anspruchsvoller geworden.» Aufgrund der hohen Batteriekosten lasse sich ein Preis von 20'000 Euro nur mit sehr grossen Stückzahlen erreichen.

VW hatte daher auch eine Zusammenarbeit mit anderen Herstellern geprüft, um so auf grössere Volumen zu kommen. Eine zunächst angedachte Kooperation mit Renault kam aber nicht zustande. Der französische Hersteller hatte im Frühjahr bestätigt, dass es Gespräche über eine gemeinsame Kleinwagen-Plattform für Elektro-VW und den Renault Twingo gebe.

Hohe Preise grösstes Hindernis für Ausbau der Elektromobilität

Vor einer Woche hatte Renault-Chef Luca de Meo der Agentur Reuters aber gesagt, dass die Gespräche gescheitert seien. Konzernkreisen zufolge soll sich vor allem VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo dagegen ausgesprochen haben, dass das Modell ausschliesslich bei der Renault-Tochter Dacia in Rumänien gebaut werden sollte.

VW selbst hat sich zu den Gesprächen mit Renault bisher nicht geäussert. Der Konzern hatte im Frühjahr nur von vier Szenarien gesprochen, die für die Produktion des Kleinstwagens geprüft würden. Konzernchef Blume hatte dabei auch eine Zusammenarbeit mit einem anderen Autobauer nicht ausgeschlossen, aber keine Namen genannt.

Wo genau in Europa der ID.1 nun gebaut werden soll, liess VW noch offen. Eine Fertigung in Deutschland gilt aber als unwahrscheinlich. Bereits den ID.2all hatte VW aus Kostengründen an die Konzerntochter Seat nach Spanien vergeben, wo er ab 2025 zusammen mit Schwestermodellen von Cupra und Škoda vom Band rollen soll.

Die hohen Preise für Elektroautos gelten unter Experten als grösstes Hindernis für einen weiteren Ausbau der Elektromobilität. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte auf der Münchener Automesse IAA Mobility im vergangenen September an die Hersteller appelliert, günstigere Modelle ins Programm zu nehmen.

Der Hochlauf der E-Mobilität «wird nicht funktionieren, wenn es nicht auch Angebote gibt, die für ganz viele Bürger bezahlbar sind», sagte Scholz. Und daran hätten die Hersteller «über den Preis natürlich einen wichtigen Anteil».

Kommentare

User #5960 (nicht angemeldet)

E-Autos sind im Unterhalt viel zu teuer, bereits schon der überteuerte Kauf sollte den Kunden die Augen öffnen. Schon klar wechseln so viele Stromis wieder zurück auf den ausgereiften, altbewährten Verbrenner.

User #6127 (nicht angemeldet)

2027... bis dann wird die Chinesische Konkurrenz dieses Segment bereits besetzt haben. Leider hat VW es verpasst das sehr erfolgreiche und zweckmässige Modell E-Up weiter zu entwickeln und vom Markt genommen um teuereren Modellen der ID-Reihe mit anscheinend mehr Marge Platz zu machen. Dies wird sich nun rächen. Eine Zusammenarbeit mit Renault für kleinere E-Modelle ist ebenfalls gescheitert, obwohl dies ein guter Weg gewesen wäre, dem Chinesischen Druck besser zu wiederstehen.

Weiterlesen

VW
91 Interaktionen
Ab 2027
Kritische Rohstoffe
38 Interaktionen
Kritische Rohstoffe

MEHR IN LIFESTYLE

frau wandert
Kein Wanderfrust
G-Klasse, Mercedes
33 Interaktionen
Kleiner SUV
Kind neugier mut erfolg skills
2 Interaktionen
Elternfrage
Passagier Flugzeug
17 Interaktionen
Notfälle

MEHR VOLKSWAGEN

2024 Rivian R2, Heckleuchten
2 Interaktionen
Von Volkswagen
volkswagen
5 Interaktionen
Volkswagen
VW
14 Interaktionen
Um 41 Prozent
14 Interaktionen
EU-Entscheid

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Nach Taucher-Tod
HSV hamburger SV
Es ist Tatsache!
jan ullrich
5 Interaktionen
Von Auto angefahren