Die Formel E macht es für Aussenstehende nicht leicht den Durchblick zu bekommen. Wir haben die E-Rennserie für Sie entschlüsselt.
Formel E Reglement 2023
Ein genauer Blick auf die neuen Regeln der Formel E für diese Saison offenbart Spannendes: Sie ermöglicht deutlich mehr Racing - DS Automobiles
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel E hat das FanBoost-System abgeschafft, auch die fixe Renndauer ist passé
  • «Attack Charge», ein Pflicht-Boxenstopp-System mit Schnellladefunktion, kommt bald
  • Die Rennserie wird verpflichtende Trainings für Rookies einführen, ähnlich wie in der F1

Viele Regeln der Formel E waren bis dato einzigartig. Kaum eine andere Rennserie etwa für eine festgelegte Rennzeit herunter. Auch das Fans von aussen ins Renngeschehen eingreifen konnten sorgte eher für Verwirrung als Spannung.

Vor allem für die Fahrer war das Reglement oft frustrierend. Mit den neuen Gen3-Autos kamen deshalb neue Regeln, die für packendes Racing sorgen sollen.

Der FanBoost entfällt und sorgt für ernsteres Racing

Formel E Reglement 2023
Auch ohne FanBoost sind die Gen3-Renner, wie hier in Monaco, über 300km/h schnell - Porsche

Die grösste Änderung betrifft das etwas undurchsichtige FanBoost-System. Es war seit 2014 Bestandteil der Formel E und ist nun offiziell abgeschafft. Dieses Feature, das den Fans ermöglichte, ihren Liebling durch ein Abstimmungssystem zu unterstützen. Es hatte allerdings nur einen geringen Einfluss auf die Rennausgänge.

Neues Rennformat: Runden statt Zeit

Formel E Reglement 2023
Auch in Monaco wurde dieses Jahr in der Formel E so gefahren wie in der Formel 1: Nach Runden und nicht nach Renndauer - DS Automobiles

Die Formel E wird in der Saison 2023 von einem zeitbasierten zu einem rundenzahlbasierten Rennformat wechseln. Dies ist eine bedeutende Änderung, da das Energiemanagement eine wichtige Rolle spielt und nun neu berechnet werden muss. Im Falle einer Safety-Car- oder Full-Course-Yellow-Phase werden zusätzliche Runden zur Renndauer hinzugefügt. Es ist für die Teams nun schwieriger mit der Batterie-Ladung zu haushalten.

«Attack Charge»: Späterer Einführung von Schnellladestopps

Formel E ABB Racecharger
Seit dieser Saison liefert die ABB einen innovativen Mobilcharger für die Rennteams, er ist der leistungsstärkste der Welt. - ABB

Die Formel E plant, während der Saison 2023 bei ausgewählten Rennen einen Schnelllade-Boxenstopp namens «Attack Charge» einzuführen. Dieses System ermöglicht den Fahrern, während eines 30-sekündigen Boxenstopps ihre Fahrzeuge schnell zu laden und anschliessend zwei Attack-Modes zu aktivieren. Diese können im späteren Verlauf des Rennens genutzt werden können.

Neue Freiheiten und Verpflichtungen: Attack-Mode und Rookies-Trainings

Formel E Reglement 2023
Mit den Rookie-Trainings will man für bessere Förderung der Junioren sorgen und das Feld spannender gestalten - Porsche

In der Saison 2023 erhalten Teams und Fahrer mehr Freiheiten bei der Nutzung des Attack-Modes. In Rennen ohne Schnelllade-Boxenstopp wird der bisherige Attack-Mode beibehalten. Darüber hinaus wird die Formel E verpflichtende Trainings für Rookies einführen. Ähnlich wie in der Formel 1 sollen neue Fahrer für die Serie dadurch gefördert werden.

Fazit: Formel E – Neue Ära, neue Regeln

Formel E Reglement 2023
Die neuen Formel E-Rennwagen können ihre Talente dank der frischen Regeln nun deutlich besser ausspielen - DS Automobiles

Die neuen Regeln werden der technischen Leistungssteigerung der Gen3-Boliden gerecht. Die Autos sind nun im Stande für wirkliche Action auf den Stadtkursen zu sorgen. Das frische Reglement orientiert sich deshalb auch mehr an klassischem Motorsport. Damit dürfte die Formel E für viele traditionelle Fans vom Langstreckensport und der Formel 1 deutlich an Attraktivität gewinnen.

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