Küche putzen? Bloss nicht mit diesen Mitteln

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Nach dem Essen mit Freunden und Familien ist es Zeit für den gründlichen Küchenputz. Doch nicht alle Utensilien und Mittel sind hierfür ratsam.

Junges Paar sitzt auf dem Boden nach dem Putzen der Küche
Die Küche lässt sich mit wenigen Tipps täglich ganz einfach sauber halten. - Depositphotos

Sie ist das Herzstück jedes Hauses: die Küche. Hier bereiten wir liebevoll Mahlzeiten für Familie und Freunde zu.

Doch wusstest du, dass deine Küche auch ein potenzieller Tatort sein könnte? Und nein, wir sprechen nicht von den kulinarischen Verbrechen, die hier manchmal passieren.

Es geht um Hygiene! Wir zeigen dir, welche alltäglichen Reinigungsgegenstände tatsächlich mehr schaden als nutzen.

Der unscheinbare Killer: Dein Schwamm

Dein treuer Küchenschwamm ist möglicherweise das schmutzigste Objekt in deinem gesamten Zuhause – schmutziger als deine Toilette. In den feuchten Poren eines Schwamms tummeln sich bis zu acht Millionen Bakterien pro Quadratzentimeter, darunter auch gefährliche E. coli-Bakterien.

Jedes Mal, wenn du mit diesem bakterienverseuchten Schwamm über deine Arbeitsflächen wischst, verteilst du diese Keime grossflächig. Die feuchten Nischen und Spalten des Schwamms bieten Bakterien ideale Brutbedingungen.

schwamm küche
Keimfalle am Spülbecken: Benutzte Spülschwämme sollte man regelmässig austauschen. - Inga Kjer/dpa-tmn

So können sie sich explosionsartig vermehren. Diese Kreuzkontamination setzt sich fort, wenn die Bakterien auf deine Hände und auf die Lebensmittel übertragen werden, die du zubereitest.

Zweitplatzierter des Grauens: Das Baumwoll-Geschirrtuch

Auch die beliebten Baumwoll-Geschirrtücher sind problematischer als gedacht. Genau wie Schwämme speichern sie Feuchtigkeit und bieten Bakterien einen perfekten Nährboden.

Wenn du dasselbe Tuch für verschiedene Oberflächen verwendest, trägst du aktiv zur Verbreitung von Keimen bei, anstatt sie zu eliminieren. Baumwolltücher nehmen zwar gut Feuchtigkeit auf, können jedoch schnell verschmutzen, wenn sie nur selten deine Waschmaschine von innen sehen.

Regelmässiges Auswechseln samt Wäsche (bei 60 Grad) sind Pflicht, damit deine Küchenhelfer hygienisch bleiben und dir effektiv zur Seite stehen.

Dein neuer bester Freund: Das Mikrofasertuch

Aber keine Sorge, es gibt auch gute Nachrichten! Die Retter in der Not heissen Mikrofasertücher. Sie sind aus synthetischen Materialien gefertigt und haben winzige, gespaltene Fasern, die deutlich effektiver reinigen als herkömmliche Materialien.

Mikrofasertücher
Mikrofasertücher sind im Haushalt echte Allrounder. - Depositphotos

Diese Tücher sind nicht nur fusselfrei und langlebig, sondern auch schnelltrocknend, was der Bakterienbildung einen wirksamen Riegel vorschiebt. Und: Ein Mikrofasertuch kann viermal mehr Flüssigkeit aufnehmen als ein gleichgrosses Baumwolltuch.

Die positiv geladenen Mikrofasern ziehen negativ geladenen Schmutz und Fett geradezu magnetisch an, wodurch du oft sogar ohne zusätzliche Reinigungsmittel auskommst. Feuchte das Mikrofasertuch vor der Anwendung gut an und arbeite dich systematisch von sauberen zu schmutzigeren Bereichen durch.

Fatale Reinigungsfehler, die auch dir passieren

Allzweckreiniger für alles: Viele Menschen greifen zum Allzweckreiniger und denken, damit alle Oberflächen behandeln zu können – ein kostspieliger Irrtum! Nicht jede Oberfläche verträgt dieselbe Behandlung. Manche Reiniger beschädigen Edelstahl, Holz oder Naturstein dauerhaft.

Zu viel Reinigungsprodukt: Übermässiger Einsatz von Reinigungsprodukten hinterlässt Rückstände, die wie ein Magnet für neuen Schmutz wirken. Diese Filme können ausserdem mit anderen Reinigungsmitteln reagieren und gefährliche Dämpfe bilden, die sogar in deine Nahrung gelangen können.

Paar will putzen
Es müssen nicht zehn verschiedene Putzmittel sein, aber lediglich ein Allzweckreiniger ist in der Regel zu wenig. - Depositphotos

Zu schnelles Nachwischen: Desinfektionsmittel benötigen mindestens sechs Minuten Einwirkzeit, um effektiv zu wirken. Wer sofort nachwischt, verschwendet nicht nur das Produkt, sondern gefährdet auch die Hygiene in der Küche.

Die Kunst der richtigen Desinfektion

Bevor du desinfizierst, musst du zunächst sichtbaren Schmutz und Fett entfernen, da Desinfektionsmittel nur auf sauberen Oberflächen optimal wirken können. Diese Zwei-Stufen-Reinigung ist besonders wichtig bei Oberflächen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.

Einige Desinfektionsmittel sind nicht lebensmittelsicher; nach der Einwirkzeit sollten sie deshalb immer mit klarem Wasser abgespült werden. Lies die Herstellerangaben, um zu erfahren, ob ein Nachspülen erforderlich ist.

Materialschonende Reinigung für jede Oberfläche

Edelstahloberflächen benötigen besondere Aufmerksamkeit, da sie schnell Kratzer bekommen und ihren Glanz verlieren können. Arbeite immer in Richtung der Maserung und verwende niemals scheuernde Materialien oder aggressive Chemikalien.

Kücheninsel mit Granitoberfläche
Küchen oder Bäder mit Marmor- und Granitoberflächen sollten nicht mit Essig behandelt werden, da diese das Material mattieren können. - Depositphotos

Natursteinoberflächen wie Granit oder Marmor sind anfällig für Säureschäden. Essig, Zitronensäure oder andere saure Reiniger können irreversible Ätzspuren hinterlassen.

Holz in der Küche braucht sanfte, aber effektive Pflege: Zu viel Wasser kann das Holz aufquellen lassen, während aggressive Reiniger die natürliche Schutzschicht zerstören. Verwende spezielle Holzreiniger oder eine milde Seifenlösung und trockne die Oberfläche immer sofort ab, um Wasserschäden zu vermeiden.

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