Euro 2020: DFB unterstützt Verteilung von Regenbogen-Fahnen

Im Spiel zwischen Deutschland und Ungarn an der Euro 2020 sollte die Allianz Arena in München in Regenbogenfarben erstrahlen. Die UEFA sagte Nein.

Die Allianz Arena sollte im Spiel zwischen Deutschland und Ungarn an der Euro 2020 in Regenbogenfarben erstrahlen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der DFB plant weiter, gegen ein neues Gesetz in Ungarn zu protestieren.
  • Dieses schränke die Informationsrechte von Jugendlichen in Sachen Homosexualität ein.
  • Die UEFA untersagte eine Regenbogen-Beleuchtung in der Allianz Arena in München.

Der DFB wird die Verteilung von 10'000 Regenbogen-Fahnen am Münchner EM-Stadion am Mittwochabend unterstützen. Das kündigte Interimspräsident Rainer Koch am Dienstag an. Damit will man an der Euro 2020 ein Zeichen gegen Homophobie setzen.

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Zuvor hatte man geplant, das Stadion in München in Regenbogenfarben zu beleuchten. Die UEFA hatte das untersagt – es handle sich um eine politische Botschaft. Für Koch sei es «umso wichtiger, dass wir klarmachen, dass wir deutlich sichtbare Zeichen setzen wollen.»

Ungarns Premierminister Viktor Orban bei einer Pressekonferenz. - keystone

Das Spiel gegen Ungarn sei dafür die erste Gelegenheit. Hintergrund des geplanten Protestes ist ein jüngst erlassenes Gesetz in Ungarn. Dieses schränke die Informations-Rechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität ein.

Die Menschrechtsorganisation Amnesty International kündigte an, am Mittwoch vor dem Stadion Fahnen in diesen Farben zu verteilen. «Der DFB setzt sich entschieden für Vielfalt und Diversität ein», wird Koch zitiert.

Neuer an Euro 2020 mit Regenbogen-Binde

Das habe etwa auch Manuel Neuer symbolisiert. Der deutsche Team-Captain trug zuletzt an der Euro 2020 eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben. «Die deutsche Sicht ist anders als die Perspektive der UEFA», so Koch.

Manuel Neuer trägt an der Euro 2020 eine Regenbogen-Captainbinde. - dpa

«Aus unserer nationalen deutschen Sicht ist unsere Haltung klar: Die Entscheidung des ungarischen Parlaments entspricht in keiner Weise unseren Überzeugungen und unserer Haltung. Sie ist aus unserer Sicht ein absolutes 'No-Go'.»