Bis zu 400 neue Corona-Fälle pro Tag in Genf
Nirgends in der Schweiz gibt es täglich mehr Neuansteckungen mit dem Coronavirus als in Genf. Nun hofft man, dass die neuen Massnahmen Wirkung zeigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Genf verzeichnet zuletzt rund 400 Corona-Neuinfektionen pro Tag.
- Mit diesem Wert sind die Genfer an der Spitze der Schweiz.
- Nun wird erwartet, dass die neuen Massnahmen gegen das Virus die Ausbreitung abbremsen.
In Genf verschlechtert sich die Corona-Lage schneller als in der übrigen Schweiz. Der Kanton verzeichnete zuletzt bis zu 400 neue Covid-19-Fälle pro Tag. Die Reproduktionsrate lag über dem Schweizer Durchschnitt. «Ein Ende des Anstiegs zeichnet sich nicht ab», sagte Kantonsärztin Aglaé Tardin am Freitag vor den Medien.
Fallzahlen verdoppeln sich wöchentlich
Die Zahl der Fälle verdopple sich jede Woche. «Diese sehr schnelle Zunahme der Fälle ist äusserst besorgniserregend», sagte Adrien Bron seitens der Gesundheitsdirektion. Er wies jedoch darauf hin, dass die Zahl der Spitaleinweisungen nicht in gleichem Masse zunehme.
Am Freitag befanden sich im Kanton Genf 98 Personen im Spital im Vergleich zu 85 in der Vorwoche. Es sei jedoch klar, dass die Spitäler überlastet würden, falls die Pandemie in diesem Tempo voranschreite, erklärte Bron.

Die Genfer Gesundheitsbehörden erwarten, dass die am Mittwoch angekündigten Massnahmen den Anstieg abbremsen. Sie betonten aber auch die Wichtigkeit der dritten Impfdosis für alle Personen über 65 Jahre und das Pflegepersonal. Zudem riefen sie zum Einhalten der Hygieneregeln auf, unabhängig davon, ob man geimpft sei oder nicht.

Die Verschlechterung der Lage sei für gesellschaftliche Anlässe zum Jahresende natürlich ungünstig, hiess es. Aus gesundheitlicher Sicht sei es ratsam, solche Veranstaltungen auf bessere Zeiten zu verschieben. Die Kantonsärztin appellierte an den gesunden Menschenverstand der Bevölkerung, um die Risiken einzuschätzen.
Verbote oder Schliessungen stünden zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Debatte, sagte Bron. Es sei aber natürlich nicht ausgeschlossen, dass je nach Entwicklung der Lage neue Massnahmen angekündigt würden.