So krass sind die Aktionen von Extinction Rebellion

Sie ist berühmt-berüchtigt: Die Klima-Organisation Extinction Rebellion trifft mit ihren Aktionen den Nerv der Gesellschaft. Eine Übersicht.

So krass sind die Aktionen von Extinction Rebellion und dem Klimastreik in der Schweiz. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Organisation Extinction Rebellion ist für ihre waghalsigen Aktionen bekannt.
  • Auch in der Schweiz gab es bereits mehrere davon.
  • Ein Blick in die Geschichte zeigt: Die Aktionen werden immer krasser.

Heute läutete Extinction Rebellion in Zürich im Zeichen des Klimaschutzes eine neue Aktion ein. Durch eine Sitzblockade auf der Uraniastrasse wurde die Stadt zumindest teilweise lahmgelegt. Die Polizei musste sogar Menschen wegtragen.

Es wird wohl nicht der letzte Akt des zivilen Ungehorsams in der Schweiz gewesen sein. Ein Blick in die turbulente Vergangenheit des Schweizer Ablegers der Klima-Rebellen aus England zeigt nämlich, dass deren Aktionen stets grösser wurden. Auch der Klimastreik Schweiz hat einiges auf dem Buckel.

Extinction Rebellion Schweiz startete mit Kunstblut

Schon im Sommer 2019 wusste die Organisation, wie man den Nerv der Bevölkerung trifft. Sie inszenierte auf dem Bundesplatz in Bern eine Beerdigung. Mit Kunstblut und Bannern forderte Extinction Rebellion die Parlamentarier dazu auf, «die Wissenschaft endlich ernst zu nehmen».

Die Aktivisten liessen nicht lange auf den nächsten Streich warten. Bereits im Herbst des gleichen Jahres färbte Extinction Rebellion die Zürcher Limmat giftgrün.

Die Aktion kostete die Aktivisten mindestens 1800 Franken. Kurz zuvor hatten sich einige bereits an einen symbolischen Baum vor dem Bundeshaus gekettet.

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Auch Streiks am Flughafen Zürich vom Klimastreik Schweiz und die Störung von Weihnachtseinkäufen gehören zum festen Repertoire der Streikenden. Für grosse Empörung sorgte neben der Blockierung unterschiedlicher Banken und Firmen auch eine inszenierte Hinrichtung in St. Gallen mit dem Motto «Die Klimakrise killt». Diese Aktionen kamen ebenfalls von Klimastreik im vorletzten Sommer.

Mit Leim am Bundeshaus festkleben, mit Masse Strassen blockieren

Kurz vor den Abstimmungen zum CO2-Gesetz blockierten Aktivisten in rund zehn Städten der Schweiz Strassen für den Autoverkehr. Die meisten von ihnen wurden von der Polizei nach kurzer Zeit vertrieben oder erhielten einen Strafzettel.

Während der Corona-Pandemie rückte die Klimaproblematik zunehmend in den Hintergrund – ganz zum Unmut der Rebellinnen und Rebellen. Aus diesem Grund wurde im Juni 2020 in Zürich demonstriert. Rund 250 Personen nahmen am Demo-Umzug teil.

Kurz darauf starteten fünf Personen eine waghalsige Aktion und klebten sich am Bundeshaus in Bern fest. Demonstrationen und Petitionen würden nicht mehr ausreichen, hiess es.

Englischer Zweig dient als Vorbild

Man mag sich fragen: Woher kommen all diese Ideen? Der britische Ableger von Extinction Rebellion scheint als Vorbild zu dienen. Denn in den Strassen Londons werden immer wieder grosse und exzentrische Aktionen durchgeführt.

Im September dieses Jahres blockierten die Mitglieder der Organisation «Insulate Britain» während acht Tagen eine grosse Strasse in England. Neun Aktivisten klebten sich auf der Autobahn fest – sehr zum Verdruss der Automobilisten. Alle neun Personen wurden verhaftet.