Formel 1 – Ford-Boss: «Balance zwischen Verbrenner und Elektro»
Die Formel 1 diskutiert über die langfristige Zukunft der Hybrid-Motoren. Ford-Direktor Mark Rushbrook stellt klar: Elektrifizierung muss ein Faktor bleiben.

Das Wichtigste in Kürze
- Red Bulls neuer Motoren-Partner Ford stellt sich klar gegen eine Hybrid-freie Formel 1.
- Die Elektrifizierung sei ein wesentlicher Faktor beim F1-Einstieg des US-Konzerns gewesen.
- Deshalb müsse die Königsklasse auch in Zukunft zumindest teil-elektrisch fahren.
2026 wird die Formel 1 ein deutlich verändertes Gesicht zeigen. Nicht nur die Autos nehmen eine neue Form an – kürzer, schmäler, leichter. Auch bei den Motoren steht im kommenden Jahr ein Umbruch bevor. Die nächste Triebwerks-Generation soll deutlich mehr Leistung aus dem elektrischen Teil des Hybrid-Antriebs beziehen.
Die Gesamt-Leistung der F1-Triebwerke wird bei den aktuellen rund 1000 PS bleiben. Allerdings verschiebt sich innerhalb des Antriebsstrangs das Kräfteverhältnis: Etwa die Hälfte der Leistung kommt in Zukunft aus dem Batterie-Pack, den Rest liefert weiterhin ein 1,6-Liter-V6-Turbomotor.

Zwischenzeitlich stand hinter der Hybrid-Zukunft allerdings ein Fragezeichen. FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hatte eine Debatte über eine Rückkehr zu reinen Verbrennern angestossen. Weil in der Formel 1 künftig mit CO2-neutralem Treibstoff gefahren wird, war ein Comeback von V10-Motoren ein Thema.
Ford beharrt auf Hybrid-Motoren in der Formel 1
Die Hersteller sprachen sich fast geschlossen dagegen aus – darunter auch der künftige Red-Bull-Motorenpartner Ford. Der US-Konzern kehrt erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten in die Formel 1 zurück. Allerdings ist für Ford von wesentlicher Bedeutung, dass die Motoren zumindest eine Hybrid-Komponente aufweisen.

«Wir glauben, dass es eine Form der Elektrifizierung geben sollte», so Ford-Performance-Direktor Mark Rushbrook gegenüber «Motorsport». «Das ist einer der Gründe, warum uns die Regeln für 2026 gefallen. Es geht um die Balance zwischen Verbrennungsmotor und Elektrifizierung. Es muss aber nicht unbedingt 50-50 sein», so der US-Amerikaner.
«Wollen mit allen Beteiligten zusammenarbeiten»
Für Ford gehe es darum, aus dem Formel-1-Motor Lektionen für seine Modell-Palette zu ziehen. «Wir wollen die Möglichkeit haben, einen Beitrag zu leisten, zu lernen und das Wissen in unsere Strassenfahrzeuge einfliessen zu lassen. Solange das der Fall ist, ist es idealerweise das, was wir suchen.»

Über die Zukunft der Motoren in der Formel 1 will sich Ford mit den anderen Herstellern produktiv austauschen. «Wir sind entschlossen, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten», so Rushbrook.
«Wenn alle anderen Hersteller gehen, dann ist es kein gesunder Sport. Man muss zum Wohle des Sports zusammenarbeiten – also abseits der Strecke Partner sein.»