«Lasst sie kochen»: WNBA-Werbung von Gatorade erntet Sexismus-Kritik
Diese Werbekampagne ist nach hinten losgegangen: Gatorade steht für seinen neuen Werbe-Slogan für die WNBA wegen Sexismus in der Kritik.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Werbekampagne von Gatorade für die Frauen-Basketball-Liga geht nach hinten los.
- Der Getränke-Hersteller wirbt für die WNBA mit dem Slogan «Let Her Cook».
- Das führt im Netz zu einem Shitstorm – und jeder Menge sexistischer «Memes».
Einer der wichtigsten Sponsoren der US-amerikanischen Frauen-Basketball-Liga steht im Kreuzfeuer der Kritik: Der Getränke-Hersteller Gatorade hat mit einer unglücklichen Marketing-Kampagne Sexismus-Vorwürfe auf sich gezogen. Das Branding der neuen Werbe-Linie trägt den Titel «Let Her Cook».
Die Formulierung stammt aus der Pop-Kultur und stammt ursprünglich von Rapper Lil B. Die eigentliche Bedeutung damals war simpel: «Let him cook» steht für «lasst ihn nur machen». In den letzten Jahren erlangte die Formulierung durch virale Memes neue Aufmerksamkeit. Insbesondere auf TikTok wurde der Begriff zum Meme.

Solche Meme-Phrasen finden oft Eingang in Marketing-Kampagnen. Gatorade hat mit so einem Versuch nun aber zünftig daneben gegriffen. Denn um den Frauen-Sport gibt es auch in den USA hitzige Diskussionen – vor allem über die Gehälter. Insbesondere die WNBA steht dabei aufgrund der enormen Diskrepanzen zu ihrem Männer-Pendant NBA im Fokus.
WNBA schreibt jährlich Verluste
Die bestbezahlten Spielerinnen in der WNBA verdienen jährlich knapp 250'000 US-Dollar. Im Vergleich dazu steht der bestbezahlte NBA-Profi Steph Curry mit fast 60 Millionen Dollar pro Jahr. Die NBA schreibt allerdings jährlich Einnahmen im zweistelligen Milliardenbereich. Die WNBA war in ihren knapp 30 Jahren bislang stets ein Verlustgeschäft.

Nicht zuletzt deshalb wird gerade im Internet oft das veraltete Rollen-Bild von der Frau in der Küche bemüht. Genau diese sexistische Ansichtsweise befeuert Gatorade nun mit der «Let Her Cook»-Kampagne. Denn wörtlich übersetzt heisst das nichts anderes als «Lass sie kochen».
Gatorade-Kampagne geht nach hinten los
In den Kommentaren unter Gatorades Social-Media-Post ist diese Auslegung auch enorm präsent. «Endlich etwas, bei dem wir uns einig sind», schreibt etwa ein User dazu. «Stimmt, lass sie kochen – und zwar Abendessen», schreibt ein anderer. «Irgendjemand hätte euch sagen müssen, dass das ein furchtbarer Slogan für Frauen-Basketball ist», so ein Nutzer.
Dass ausgerechnet ein Gross-Sponsor scheinbar sexistische Klischees befeuert, stösst vielen Internet-Nutzern sauer auf. Zugleich springen zahlreiche Frauensport-Gegner auf den «Meme-Zug» mit auf. Bislang haben sich weder die WNBA noch Gatorade selbst zur Kampagne geäussert.