Jannik Sinner nach überragendem Auftritt im Rom-Halbfinal
Spätestens das Viertelfinal von Rom hat alle Zweifel ausgeräumt: Jannik Sinner ist auch nach der langen Pause wegen einer Doping-Sperre in Topform.

Das Wichtigste in Kürze
- Jannik Sinner lässt Casper Ruud im Viertelfinal von Rom keine Chance und gewinnt 6:1, 6:0.
- Der Italiener zeigt Tennis auf höchstem Niveau – Experten schwärmen.
- Nach der dreimonatigen Sperre zeigt sich die Nummer 1 bereits in Bestform.
Tennisstar Jannik Sinner erreicht mit dem besten Match seit seiner Rückkehr von einer dreimonatigen Doping-Sperre den Halbfinal beim Masters-1000-Turnier in Rom.
Der Weltranglistenerste aus Italien setzt sich vor heimischen Fans im Foro Italico von Rom im Viertelfinal gegen den immerhin an Nummer 6 gesetzten Norweger Casper Ruud mit 6:0, 6:1 durch.
«Ich habe mich auf dem Platz sehr gut gefühlt heute», sagt Sinner, der sich zuletzt mit Papst Leo traf. «Das Ergebnis spielt dabei nicht die grosse Rolle.»
Nach nur 64 Minuten beendet der 23-Jährige das einseitige Duell mit dem ersten Matchball.
In dieser bestechenden Form ist der dreimalige Grand-Slam-Turniergewinner auch im Halbfinal gegen den US-Amerikaner Tommy Paul klarer Favorit. Das zweite Duell bestreiten der Spanier Carlos Alcaraz und der Italiener Lorenzo Musetti.
Becker: «Fehlerfreies» Tennis von Jannik Sinner
«Eine absolute Vorführung von Sinner», sagt Ex-Spielerin Andrea Petkovic bei Sky: «Wir haben gerade eine absurde Vorstellung von Jannik Sinner erlebt.» Auch die deutsche Tennis-Ikone Boris Becker ist begeistert. Sinner liefere «fehlerfreies Sandplatz-Tennis», schreibt Becker nach dem ersten Satz bei der Plattform X.

Als der chancenlose Ruud, der Anfang Mai beim Masters in Madrid noch triumphierte, im zweiten Satz zum 1:2 sein erstes und einziges Spiel gewinnt, hebt er erleichtert die Arme und wird von den Fans mit aufmunterndem Applaus bedacht.
Rückkehr nach Doping-Sperre
Sinner gibt in Rom sein Comeback nach drei Monaten Pause, die er nach einer Einigung mit der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada über eine entsprechend lange Sperre eingelegt hatte. Bei dem Südtiroler waren im März 2024 Spuren des Dopingmittels Clostebol entdeckt worden.
Er gab an, dass die Substanz über die Hände eines Masseurs unwissentlich in seinen Körper gelangt sei. Die für Dopingverfahren zuständige Agentur Itia glaubte dem Tennisprofi und verzichtete auf eine Sperre.
Dagegen ging die Wada später vor und rief den Sportgerichtshof Cas an. Die Verhandlung wurde nach der aussergerichtlichen Einigung dann abgesagt.