Mercedes

Upgrade-Flop kostete Mercedes fast die halbe Formel-1-Saison

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Ungarn,

Mercedes erhoffte sich von einem Upgrade der Hinterrad-Aufhängung einen Sprung nach vorne. Stattdessen wurde das Paket zum Flop – und bremste die Silberpfeile.

Mercedes Formel 1 Ungarn
George Russell (Mercedes) beim Ungarn-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mercedes trennte sich beim Ungarn-GP nach langem Hin und Her von einem Update-Paket.
  • Die Hinterachse erwies sich als Flop – mit der alten Variante lief es plötzlich wieder.
  • Teamchef Toto Wolff ärgert sich über verlorene Zeit, sieht aber Parallelen zur Konkurrenz.

Ein einziges Upgrade kann ein Team in der Formel 1 praktisch eine halbe Saison kosten, wenn es nicht einschlägt. Dieses Schicksal erlebte Ferrari im Vorjahr, als man fünf Rennen lang versuchte, sein Update-Paket zum Laufen zu bringen. Und in dieser Saison erwischte es Mercedes mit einem ähnlichen Problem.

Findet Mercedes 2026 wieder zur Weltmeister-Form zurück?

Die Silberpfeile brachten schon beim Imola-GP eine überarbeitete Hinterradaufhängung an den W16. Davor hatte George Russell in sechs Rennen vier Podestplätze geholt. Doch mit dem Imola-Paket tat man sich zunächst schwer, vor allem Rookie Kimi Antonelli hatte grosse Mühe damit.

Mercedes Formel 1 Antonelli
Mercedes kehrte nach den Problemen zur alten Hinterradaufhängung zurück. - keystone

Zunächst verzichtete Mercedes deshalb auf das Upgrade-Paket, testete in Kanada erneut damit. Und dort fuhr Russell überraschend zum Sieg und Antonelli auf Rang drei. Ein Jubel-Resultat für die Silberpfeile – das allerdings schwerwiegende Konsequenzen hatte. Denn nach Montreal funktionierte das Auto plötzlich auf keiner Strecke mehr.

Mercedes wirft Hinterachse «in die Mülltonne»

Für den Ungarn-GP folgte die drastische Entscheidung: Statt der Upgrade-Radaufhängung wurde an beiden Autos wieder die alte Variante verbaut. Aus dem Stand war man deutlich näher dran an der Konkurrenz, George Russell fuhr sogar als Dritter auf das Podest. Und bei Mercedes herrscht der Frust.

George Russell Ungarn-GP Podest
George Russell stand beim Ungarn-GP für Mercedes auf dem Podest. - keystone

«Ich schätze mal, die Hinterachse landet irgendwo in der Mülltonne», so Teamchef Toto Wolff in Ungarn. «Upgrades sollen ja eigentlich die Leistung des Autos verbessern. Es fliessen so viele Simulationen und Analysen in den Einbau von neuen Teilen. Und dann liegen sie einfach völlig daneben», ärgerte sich der Österreicher.

Wolff: «Wir kamen zum Schluss, dass es weg muss»

Tatsächlich hatten die Teams in der vierjährigen Ground-Effect-Ära immer wieder mit solchen Problemen zu kämpfen: Teile sahen in der digitalen Berechnung vielversprechend aus, floppten aber am echten Auto. «Das ist wohl für alle in der Formel 1 knifflig», so Wolff. «Wie bringt man dann die Korrelation zwischen der digitalen und der realen Welt zustande?»

Toto Wolff Mercedes
Toto Wolff, Teamchef von Mercedes. - keystone

«Wir haben mit dem Imola-Upgrade versucht, ein Problem zu lösen», so der Teamchef. «Und vielleicht hat es das Problem auch gelöst, aber dafür schlich sich etwas anderes ein. Eine Instabilität, die den Fahrern jedes Vertrauen ins Auto genommen hat. Wir kamen zum Schluss, dass es weg muss – und jetzt ist das Auto wieder in solider Verfassung.»

Kommentare

User #5736 (nicht angemeldet)

Der Klimaschutz macht auch vor dem Autorennsport nicht halt: Zur Verbesserung der Umweltbilanz der Formel 1 sollen die Rennfahrer künftig nicht mehr allein in ihren Fahrzeugen unterwegs sein. Stattdessen sollen sie Fahrgemeinschaften zu je vier Insassen pro Boliden bilden. Das beschloss der Automobildachverband FIA. "Wenn mehrere Leute in die gleiche Richtung unterwegs sind und eigentlich das gleiche Ziel haben, ist es ökologisch einfach nicht sinnvoll, dass die dann alle jeweils alleine in einem Auto sitzen", erklärte ein Sprecher der FIA. "Aus diesem Grund gibt es ab der kommenden Saison nur noch Fahrgemeinschaften." Statt 20 Einsitzer-Rennwagen sind dann nur noch 5 vollbesetzte Viersitzer pro Formel-1-Rennen unterwegs. Der CO2-Ausstoß wird dadurch um bis zu 75 Prozent reduziert. Da in der Regel mehrere Teams pro Wagen fahren und entsprechend auch ins Ziel gehen, werden die erreichten Punkte auf alle Mitfahrer aufgeteilt. Das Siegertreppchen wird entsprechend erweitert. Wer bei wem mitfährt, wird vor jedem Großen Preis mithilfe der eigens für diesen Zweck entwickelten App "Mitrennfahrzentrale" geklärt. Die anfallenden Spritkosten teilen die Teams untereinander auf.

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