Ob der Vertrag von Sebastian Vettel bei Ferrari verlängert wird, ist noch unklar. Der designierte Nachfolger von Michael Schumacher wird liefern müssen.
Sebastian Vettel Michael Schumacher
Sebastian Vettel (Ferrari) bei den Vorsaison-Testfahrten der Formel 1 in Barcelona. Als Nachfolger von Michael Schumacher gedacht, konnte er die Erwartungen seines Teams selten erfüllen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell gibt es in der Formel 1 wegen des Coronavirus keine Rennen.
  • Ferrari möchte derweil bald die Zukunft von Sebastian Vettel klären.
  • Der Deutsche muss nach der Pause liefern, wenn er einen neuen Vertrag will.

Die Motoren sind aus, es herrscht Zwangspause und Stillstand in der Formel 1. Nicht aber bei einer der wichtigsten Personalfragen. Ferrari spricht mit Vettel über einen neuen Vertrag, will nicht ewig damit warten. An wem es liegt, macht der Teamchef klar.

Die begonnenen Gespräche über einen neuen Vertrag von Sebastian Vettel mit Ferrari sind das eine. Entscheiden wird sich die Zukunft des viermaligen Formel-1-Weltmeisters aber auf der Strecke, wenn es wieder losgeht.

Vettel muss Resultate liefern

Teamchef Mattia Binotto machte auf der Homepage der Motorsport-Königsklasse unmissverständlich deutlich, was der entscheidende Punkt sein wird: «Es liegt in seinen Händen.»

Heisst, was allerdings auch mehr als vermutbar war: Vettel muss liefern. Oder wie es Binotto nun formulierte: «Er weiss, dass er es gut machen muss. Es ist ein Schlüsselmoment seiner Karriere. Denn was immer er auch macht zum Start der Saison, wird wichtig für die Erneuerung sein.»

Seit 2015 fährt Vettel für Ferrari, der aktuelle ist sein zweiter Vertrag mit der Scuderia. Er läuft Ende dieses Jahres aus. Der Kontrakt seines Teamkollegen Charles Leclerc war noch vor Weihnachten vergangenen Jahres vorzeitig bis 2024 verlängert worden. Ein klares Signal, wem die Nachfolge von Michael Schumacher bei Ferrari nun zugetraut wird.

Keine Ära wie Michael Schumacher?

Vettel muss nun kämpfen. Die Hoffnung auf eine Ära wie Michael Schumacher mit fünf seiner sieben WM-Triumphe hat genug Dellen abbekommen. 14 Vettel-Siege für Ferrari insgesamt in fünf Jahren – zu wenig. Nur einer in der vergangenen Saison – viel zu wenig.

Dafür zu viele Fehler und ein Teamduell mit dem neuen Kompagnon, das gleich im ersten Jahr vergiftet war. Dass der rund zehn Jahre jüngere Leclerc zwei Siege feierte, schwächte Vettels Position zudem.

«Es ist wichtig, dass wir uns bald darum kümmern», sagte Binotto zum Thema Vertrag. Man wolle damit nicht bis zum Saisonende warten. «Es ist für ihn und für uns selbst wichtig, dass wir so früh wie möglich Klarheit haben.»

Ziel von Sebastian Vettel bleibt der Titel

Vettel selbst betonte bereits mehrfach, dass er nicht an ein Karriereende denkt. Die grösste Mission des designierten Nachfolgers von Michael Schumacher bleibt der erste Titel mit Ferrari. Es wäre der fünfte in der Karriere des mittlerweile 32 Jahre alten Heppenheimers. 2010, 2011, 2012 und 2013 hatte Vettel mit Red Bull jeweils abgeräumt.

Binotto geht davon aus, dass der neue Rennwagen für die Saison, die durch die Coronavirus-Pandemie völlig ungewiss ist, Vettel liegt. Eine der grössten Fähigkeiten eines grossartigen Fahrers sei es aber auch, sich dem Auto anzupassen, meinte der Ferrari-Teamchef. Genau das war Vettel 2019 aber nicht gelungen.

Ab wann er zeigen kann, was noch in ihm steckt, ist offen. Die ersten vier Rennen in Australien, Bahrain, Vietnam und China sind abgesagt und sollen eventuell später nachgeholt werden. Ferrari ist mit dem Hauptsitz in Maranello in der Lombardei zudem besonders von den Auswirkungen des Virus Sars-CoV-2 betroffen.

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