Lewis Hamilton am Ende? Mercedes-Boss glaubt weiter an Ferrari-Star
Lewis Hamilton hat bei Ferrari noch nicht zu seiner Höchstform gefunden. Rückendeckung erhält der Rekordweltmeister nun von seinem Ex-Teamchef Toto Wolff.

Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes-Teamchef Toto Wolff nimmt seinen Ex-Piloten Lewis Hamilton in Schutz.
- Der Brite habe nicht einfach seine Fähigkeiten verlernt, ist der Österreicher sicher.
- Es brauche nicht viel, damit Hamilton bei Ferrari seine Qualitäten zeigen könne.
Lewis Hamilton erlebte beim Holland-GP den nächsten Dämpfer in einer schwierigen ersten Saison mit Ferrari. Die italienische Presse schreibt den 40-jährigen Rekordweltmeister bereits ab. Nun aber erhält der Brite Rückendeckung von seinem Ex-Boss Toto Wolff, der Hamilton in Schutz nimmt.
«Man verliert seine Fähigkeiten nicht von einem Tag auf den anderen», meint der Mercedes-Teamchef. «Wenn die Leistung in einem Bereich abfällt, kann ein Fahrer das mit stärkeren Leistungen in anderen Bereichen ausgleichen. Ich habe das bei Fernando Alonso beobachtet – er konnte das immer kompensieren», so Wolff.

Das traue er auch seinem Ex-Superstar bei dessen neuem Arbeitgeber zu, so der Österreicher. Dafür brauche es von Ferrari in Sachen Änderungen am aktuellen Renner vermutlich gar nicht so viel. «Mit einem Auto, das ihm Selbstvertrauen und Feedback gibt, kann Lewis immer noch sehr gut sein.»
Lewis Hamilton «muss manchmal Dampf ablassen»
Wolff kennt aber auch die Schattenseiten am Gemüt des Rekordweltmeisters. «Er hatte auch bei uns schlechte Momente, in denen er dachte, die Strategie arbeitet gegen ihn. Ich weiss, wie es läuft – manchmal musste ich ihn einfach sofort in den Arm nehmen. Manchmal braucht er eine halbe Stunde, um Dampf abzulassen, und dann normalisiert es sich wieder.»
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«Die Dynamik ist einfach unbekannt», so Wolff mit Blick auf Hamiltons Umstellung bei Ferrari. «Wenn man in seiner Familie ist, kann man schreien und brüllen, und jeder weiss, warum. In einer neuen Umgebung kennt man die anderen nicht so gut, aber man möchte trotzdem schreien und brüllen. Das macht die Dinge sicher weniger einfach.»
Wolff: «Jeder Fahrer will für Ferrari fahren»
Dass Lewis Hamilton seinen Wechsel zu Ferrari bereut, glaubt der Österreicher nicht. «Alle Gründe, warum er zu Ferrari wechseln musste, sind auch heute noch gültig. Er brauchte eine Veränderung, und wir auch», gibt Wolff zu. «Wir waren nicht so konkurrenzfähig wie erhofft, und Ferrari sah besser aus.»

Zudem habe sich Hamilton mit dem Ferrari-Wechsel einen Kindheitstraum erfüllt. «Jeder Fahrer will für Ferrari fahren, Lewis mag die Farbe Rot sowieso. Und der Vertrag, der vor ihm auf dem Tisch lag, war einfach sehr gut», gibt Wolff zu. «Er hat diesen Weg gewählt, so sollte es sein.»