McLaren im WM-Kampf – Alex Wurz: «Irgendwann kommen die Messer raus»
Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz hat für seinen früheren Rennstall McLaren im Titelkampf zwischen den Teamkollegen Lando Norris und Oscar Piastri warnende Worte.

Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz warnt McLaren im Titelkampf vor unschönen Wendungen.
- Der Österreicher glaubt: Den Platztausch in Monza wird das Team noch bereuen.
- «Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass es friedlich bleibt», so der Ex-McLaren-Fahrer.
Der WM-Kampf in der Formel 1 geht langsam in die heisse Phase: Sieben Rennen vor dem Saisonende liegt McLaren souverän an der Spitze. In der Konstrukteurs-WM winkt am Sonntag in Singapur sogar der vorzeitige Titelgewinn. Und in der Fahrer-WM belegen Oscar Piastri und Lando Norris die Plätze eins und zwei.
Nach dem Ausfall des Australiers in Aserbaidschan trennen die beiden noch 25 Punkte – genau ein Rennsieg. Weitere 44 Zähler dahinter lauert Titelverteidiger Max Verstappen. Der Holländer muss für einen fünften WM-Titel in Serie aber wohl darauf hoffen, dass sich die beiden McLaren gegenseitig schwächen.

Genau davor warnt der frühere McLaren-Pilot und zweifache Le-Mans-Sieger Alexander Wurz: Im «ORF» befürchtet der heutige TV-Experte, dass McLaren seinen vieldiskutierten Platztausch beim Italien-GP noch bereuen könnte. «Das könnte noch äusserst prekär werden», meint der Österreicher.
Wird die Fairness zum WM-Stolperstein?
Denn sein Ex-Rennstall könne im Saisonverlauf noch einige unbequeme Entscheidungen treffen müssen. «Ein Beispiel, fast forward, wir sind in Katar», zeichnet Wurz das Bild. «Beim Boxenstopp verliert einer durch ein Missgeschick sechs Zehntel, beide kommen parallel auf die Strecke. Was machen sie dann, wenn der ‹Falsche› vorne liegt?»

Dann hätte man ein Problem, glaubt der Österreicher. «Deshalb hätte ich so einen Platztausch in Monza nicht gemacht», stellt er klar. Teamchef Andrea Stella verteidigte die Entscheidung im Anschluss vor allem im Hinblick auf die Fairness innerhalb des Teams. «Das ist okay, er ist der Chef und muss die Verantwortung tragen», so Wurz.
«Hoffe für McLaren, dass es friedlich bleibt»
«Aber ich habe Bedenken, dass sich solche Situationen zuspitzen können», warnt der Ex-McLaren-Pilot. Denn irgendwann könne man die Fahrer von der Boxenmauer aus nicht mehr kontrollieren. «Ich hoffe für das Team, dass es am Ende friedlich bleibt. Und dass die Fahrer sich nach einem harten Duell auch wieder die Hand geben.»

Doch der Ex-Grand-Prix-Pilot befürchtet, dass es in die andere Richtung kippt. «Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass es friedlich bleibt. Irgendwann kommen die Ellbogen und die Messer raus, wenn es um den WM-Titel geht. Deshalb hat mich der Wechsel in Monza überrascht», so der Österreicher.