Lewis Hamilton

Lewis Hamilton von Anti-Rassismus-Geste «ermutigt»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Sieben Formel-1-Piloten weigern sich, an der Anti-Rassismus-Kundgebung zu knien. Lewis Hamilton ist von der Geste dennoch ermutigt.

Formel 1 Lewis Hamilton
Sieben Piloten schlossen sich dem Kniefalll von Lewis Hamilton nicht an, Valtteri Bottas (ganz links) ging schliesslich noch auf die Knie. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben Fahrer lehnten den Anti-Rassismus-Kniefall vor dem Silverstone-GP ab.
  • Weltmeister Lewis Hamilton findet die Geste seiner übrigen Kollegen dennoch ermutigend.
  • Auch bei sich selbst ortet der Brite noch Verbesserungspotenzial in Sachen Kommunikation.

Beim ersten Saisonrennen in Österreich waren es sechs Formel-1-Piloten, die bei der Anti-Rassismus-Kundgebung nicht knieten. Vor dem Silverstone-GP bekamen Kimi Räikkönen, Antonio Giovinazzi, Charles Leclerc, Daniil Kvyat, Carlos Sainz und Max Verstappen Gesellschaft. Auch Kevin Magnussen blieb diesmal stehen.

Können Sie es verstehen, dass einige Fahrer den Kniefall ablehnen?

Die übrigen dreizehn Fahrer, darunter auch Racing-Point-Ersatzpilot Nico Hülkenberg, knieten sich gemeinsam mit Lewis Hamilton hin. Nicht zuletzt deshalb ist der Brite von den jüngsten Bemühungen der Formel 1 ermutigt, wie er sagt. Denn zuletzt beim Ungarn-GP hatte sich der sechsfache Weltmeister noch echauffiert.

Lewis Hamilton Formel 1
Lewis Hamilton (Mercedes) streckt nach seinem Sieg beim Grossen Preis von Grossbritannien die Faust in die Höhe. - keystone

Dort hatte die Königsklasse für eine Kundgebung der Fahrer schlicht keinen Platz im Programm gelassen. «Das war peinlich», kritisierte Lewis Hamilton danach, «dem Sport fehlt jede Führung.» Er wolle sich darüber mit den Verantwortlichen unterhalten. Und vor allem mit Romain Grosjean, Direktor der Fahrervereinigung GPDA, ein Wörtchen reden.

«Er ist einer von denen, die glauben, es reicht, wenn wir das einmal machen», schimpfte Hamilton über den Genfer. Der rechtfertigte sich in einem 45-minütigen Telefonat mit seinem britischen Kollegen. «Ich habe ihm gesagt, warum ich es nicht richtig fand, dass er mich namentlich kritisiert.»

Romain Grosjean Formel 1
Romain Grosjean ist einer der Direktoren der Fahrervereinigung GPDA. - dpa

Grosjean hatte zuvor Unterstützung für jene Fahrer geäussert, die nicht knien wollten – zu denen er selbst nicht gehörte. Sebastian Vettel, der zweite GPDA-Direktor, hätte sich für eine Fortsetzung der Kundgebungen stark gemacht. «Aber ich als zweiter Direktor hatte das Gefühl, für jene sprechen zu müssen, die nicht weitermachen wollen. Ich muss auf jeden Fahrer hören – deshalb habe ich anders argumentiert.»

Lewis Hamilton von Geste «ermutigt»

Vor dem England-GP in Silverstone war nun Zeit im strikten Zeitplan der Formel 1 für eine neue Kundgebung. «Das hat mich wirklich ermutigt», gestand Hamilton. «Es hat unterstrichen, dass wir wirklich alle hinter dieser Sache stehen. Also lasst uns zusammenarbeiten, lasst uns besser kommunizieren.»

Er wolle sich auch selbst bessern, gestand der WM-Leader. «Es passiert so viel, und manchmal ist Kommunikation das Problem. Wir müssen einander weiterbilden und einander helfen, zu verstehen.»

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