Lewis Hamilton und Ferrari: Beziehung «wirkt schlimmer, als sie ist»
Lewis Hamilton hat eine enttäuschende erste Saison bei Ferrari hinter sich. Der Brite wirkte frustriert und ernüchtert. Ein Team-Funktionär beruhigt nun.

Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton hat eine enttäuschende erste Ferrari-Saison hinter sich.
- Oft wirkte sein Verhältnis, vor allem zu Renningenieur Riccardo Adami, angespannt.
- Chef-Ingenieur Matteo Togninalli beschwichtigt nun: Es wirke schlimmer, als es sei.
Die Erwartungen an Lewis Hamilton bei seinem Wechsel zu Ferrari waren gigantisch: Die Scuderia hatte sich den erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten geschnappt. Der Anspruch an den 40-jährigen Briten war klar: Ferrari wieder zurück an die Spitze der Formel 1 zu führen.
Doch die erste Saison des Rekord-Weltmeisters in Rot wird zu einer herben Enttäuschung: Einen Podestplatz kann Lewis Hamilton in keinem Grand Prix verbuchen. Der Sprint-Sieg in China und das Sprint-Podest in Miami sind die einzigen kleinen Highlights. Am Ende steht die wohl schlechteste Saison in der fast 20-jährigen Formel-1-Karriere des Briten.

Obendrein wirkt Hamilton am Boxenfunk mit seinem Renningenieur Riccardo Adami immer wieder frustriert. So frustriert, dass nicht nur über einen neuen Renningenieur spekuliert wird, sondern sogar über einen Rücktritt. Zumindest letzteres schliesst der Brite nach dem Saisonfinale aber kategorisch aus.
«Wir haben unser Ziel für dieses Jahr verfehlt»
Renn-Chefingenieur Matteo Togninalli verteidigt das Verhältnis des Briten mit der Scuderia nun ebenfalls. «Lewis war mehr als zehn Jahre im selben Team und verfügt über eine gewisse Erfahrung. Ein solcher Wechsel ist unter diesen Umständen für beide Seiten, Fahrer und Team, sehr schwierig», so Togninalli zu «Motorsport.com».

Jedes Team habe seine eigenen Abläufe und Arbeitsweisen, so der Italiener weiter. «Man muss den Kontext betrachten, dass Lewis ein mehrfacher Weltmeister ist. Und es ist eine Tatsache, dass wir unser Ziel, dieses Jahr um den WM-Titel zu kämpfen, verfehlt haben. Das führt zu Frustrationen», meint der Ferrari-Ingenieur.
Hat Lewis Hamilton den Wechsel unterschätzt?
«Aber was man von aussen sieht, wirkt viel schlimmer, als es in Wirklichkeit ist», so Togninalli. «Die Beziehung, die wir mit Lewis gemeinsam aufbauen, ist äusserst positiv. Wir haben nach zehn Monaten zusammen meiner Meinung nach bereits eine sehr starke Verbindung. Aber die Frustration und die Resultate schaffen ein gewisses Bild.»

Die Anpassungs-Schwierigkeiten des Briten führt der Chef-Renningenieur auf die grosse Umstellung zurück. «Vielleicht haben sowohl das Team als auch Lewis das zu Beginn etwas unterschätzt. Aber ich bin sicher, dass wir uns mit der Zeit gemeinsam verbessern werden», so Togninalli.
















