Reifen-Lieferant Pirelli hat mit der neuesten Auto-Generation der Formel 1 seine Mühe. Die Aerodynamik-Entwicklung bringt die Pneus an ihre Grenzen.
Formel 1 Pirelli
Die Pirelli-Reifen geraten in der Formel 1 zunehmend an die Belastungsgrenze. - Pirelli

Das Wichtigste in Kürze

  • Reifenlieferant Pirelli kämpft in der Formel 1 mit stetig steigenden Belastungen.
  • Die Auto-Entwicklung erhöht die Kurvenlast, die auf die Reifen einwirkt.
  • McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht die Formel 1 dennoch in guten Händen.
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Pirelli bleibt mittelfristig der alleinige Reifen-Hersteller in der Formel 1 – erst kürzlich gewannen die Italiener die Ausschreibung bis 2028. Allerdings stellt die aktuellste Auto-Generation in der Königsklasse des Motorsports den Reifenlieferanten vor Probleme. Die neuen Ground-Effect-Autos bringen die Pneus an ihre Grenzen.

Zwei Jahre Ground-Effect-Regeln – wie finden Sie die aktuelle Formel-1-Generation?

Das ging sogar so weit, dass Pirelli im Saisonverlauf 2023 die Reifenkonstruktion anpassen musste. Der Grund dafür ist das Entwicklungstempo der einzelnen Teams: Nach mittlerweile zwei Jahren mit dem Ground-Effect-Reglement holen die Rennställe mehr und mehr Abtrieb aus ihren Auto-Konzepten heraus.

Pirelli Formel 1 Reifen
Die Umstellung auf 18-Zoll-Felgen in der Formel 1 trägt zusätzlich zu den Schwierigkeiten von Pirelli bei. - Pirelli

Für die Pirelli-Reifen stellt das ein Problem dar: Die Kurvengeschwindigkeiten steigen, zugleich sind die Autos so schwer wie noch nie zuvor. Entsprechend gross ist die Belastung, die in schnellen Kurven auf die Räder wirkt. Und mit Fortdauer der Saison ist diese Last sogar noch angewachsen.

Formel 1 bei Pirelli «in guten Händen»

McLaren-Teamchef Andrea Stella erwartet für das kommende Jahr sogar noch höhere Belastungen für die Reifen. «Bei einigen Rennen hatten wir schon dieses Jahr einige extreme Parameter», so Stella zu «RaceFans». Gemeint sind die Grenzwerte, welche Pirelli für den Reifendruck beim Start vorschreibt.

Andrea Stella Formel 1
Andrea Stella, Teamchef von McLaren, sieht die Formel 1 bei Pirelli in guten Händen. - F1.com

«Es stellt sich die Frage, wie weit wir noch gehen können, um den Reifen zu schützen. In Las Vegas zum Beispiel war der Startdruck sehr, sehr hoch. Einige Fahrer haben während des Rennens vielleicht sogar 30 psi gesehen», so Stella. Solche Reifen-Bedingungen würden das Fahrverhalten erheblich beeinträchtigen, meint der McLaren-Teamchef.

Er drückt Pirelli dennoch sein Vertrauen aus – die Formel 1 sei bei den Italienern «in guten Händen». «Sie haben die Kompetenz und das Fachwissen», meint Stella über Pirelli. «Wenn sie der Meinung sind, dass die Reifenkonstruktion an die Auto-Entwicklung angepasst werden muss, werden sie handeln. Und wir wissen, dass es um die Sicherheit geht.»

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