

Formel 1: IndyCar-Serie wird zur Alternative für junge Talente

Das Wichtigste in Kürze
- Die IndyCar-Serie wird für viele Nachwuchsfahrer zur ernsthaften Formel-1-Alternative.
- Ex-F1-Piloten wie Romain Grosjean sind dort erfolgreich unterwegs.
- Besonders attraktiv: Dank Einheits-Chassis herrscht dort mehr Chancengleichheit.
Romain Grosjean hat mit einer bemerkenswerten Rookie-Saison gezeigt: Der Wechsel aus der Formel 1 in die IndyCar-Serie kann sich lohnen. Auch der frischgekrönte Meister Alex Palou (24) tauschte den F1-Traum gegen die US-Rennserie.

Und für immer mehr Formel-1-Nachwuchspiloten wird die IndyCar-Meisterschaft zu einer ernst zu nehmenden Alternative. Denn in der Formel 1 sind praktisch keine Cockpits zu haben – und wenn, dann nur für viel Geld.
Der einzige Rookie in der kommenden Saison dürfte Guanyu Zhou sein, der bei Alfa-Sauber in der Favoritenrolle ist. Der Chinese ist zwar aktuell Formel-2-Zweiter, bringt aber auch rund 40 Millionen mit. Den Ausschlag dürfte letzteres geben.
Ist Guanyu Zhou der richtige Fahrer für Alfa-Sauber?
Grosse Talente wie etwa Callum Ilott, der 2020 den Titelkampf gegen Mick Schumacher verlor, gehen dagegen leer aus. Dabei gehört Ilott etwa zur Ferrari-Fahrerakademie. Er sicherte sich stattdessen für 2022 ein Cockpit in der IndyCar-Serie.

Seine Ferrari-Kollegen Robert Shwartzman und Marcus Armstrong gehen nächstes Jahr leer aus. Alpine-Junior Christian Lundgaard glänzte beim IndyCar-Debüt mit Startplatz vier. Sein Stallkollege Oscar Piastri ist auf dem Weg zum F2-Titel, aus einem F1-Aufstieg wird nichts.
Mehr Chancengleichheit als in der Formel 1
Und auch bei Red Bull hängen zwei Top-Talente in der Warteschleife. Liam Lawson fährt dem DTM-Titel entgegen, Jüri Vips ist aktuell Formel-2-Sechster. Beide blicken für 2022 in Richtung IndyCar – wie auch Ex-Red-Bull-Junior Dan Ticktum.

Ein Mitgrund für die Beliebtheit der IndyCar-Serie: Die Chancengleichheit. Neun verschiedene Sieger gab es bei den 16 Rennen in der soeben beendeten Saison. Alle Fahrer sitzen in baugleichen Dallara-Chassis, die Motoren kommen von Honda und Chevrolet.
Dass der Wechsel einer Karriere frischen Schwung verleihen kann, beweist etwa Grosjean. Nach dem Aus in der Formel 1 wechselte der Genfer (35) in die USA. Drei Podestplätze ebnen ihm den Weg in ein Top-Cockpit – 2022 startet er für Andretti Autosport.
Meinungen