Mit einem 1:1 in Lissabon endet die Europa-Kampagne von YB einigermassen versöhnlich. Dafür gibt es beim Meister vor dem Ausgleich Unstimmigkeiten.
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Silvere Ganvoula lässt sich vor dem 1:1 für YB nicht umstimmen. - screenshot/3+

Das Wichtigste in Kürze

  • Silvere Ganvoula verwertet beim 1:1 von YB gegen Sporting einen Penalty.
  • Vor der Ausführung diskutiert Captain Fabian Lustenberger mit ihm, läuft dann davon.
  • Trainer Wicky erklärt: Ganvoula sei als Schütze nicht vorgesehen gewesen.
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Der Glaube an das kleine «Wunder von Lissabon» endet für YB am Donnerstag nach 13 Minuten: Sporting-Stürmer Gyökeres bringt sein Team in Führung und stellt das Gesamtskore auf 1:4 aus Sicht der Berner.

Für YB, ohne die Teamstützen Benito, Ugrinic (beide verletzt) und Camara (gesperrt), geht es lange nur um Schadensbegrenzung. Offensiv gelingt dem Team von Raphael Wicky lange Zeit gar nichts, in der Defensive ist der Meister aber gefordert.

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David von Ballmoos pariert gegen Gyökeres einen Penalty. - keystone

Gleich mehrfach verhindert die Berner Abwehr einen Gegentreffer, vor allem Goalie David von Ballmoos glänzt regelmässig. Unter anderem auch nach einer Stunde, als er den zweiten Penalty innerhalb weniger Tage pariert.

Ganvoula-Penalty sorgt für Unstimmigkeiten bei YB

Dass es am Ende immerhin zu einem versöhnlichen Remis reicht, verdanken die Berner Stürmer Silvere Ganvoula. Er verwertet nach 84 Minuten einen Handspenalty, den er zuvor selber herausholt.

Doch kurz vor Ganvoulas Treffer kommt es bei YB zu Diskussionen: Sogar Captain Fabian Lustenberger steht im gegnerischen Sechzehner und redet auf den Stürmer ein.

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Darian Males und Fabian Lustenberger können den späteren Torschützen Silvere Ganvoula nicht umstimmen. - screenshot/3+

Denn: Ganvoula war nicht als Penaltyschütze vorgesehen. Doch der Kongolese lässt sich von seinem Captain nicht umstimmen.

Lustenberger läuft unzufrieden davon, verweigert sogar Mitspieler Lakomy den Handschlag. «Solche Dinge passieren in den Emotionen», sagt Lustenberger nach dem Spiel. «Wir werden das intern ansprechen.»

Trotz der Unstimmigkeiten lässt sich Stürmer Ganvoula nicht beirren, er trifft souverän zum 1:1. Sein eigenmächtiger Entscheid dürfte aber hinter den Kulissen mindestens noch einen Rüffel nach sich ziehen. Denn am Spielfeldrand fangen die TV-Kameras einen kopfschüttelnden Trainer Wicky ein.

Wicky hat eine Liste – Ganvoula stand nicht drauf

Raphael Wicky erklärt: «Es ist relativ einfach. Ich erstelle eine Liste mit drei Spielern, die anlaufen sollen, wenn wir einen Penalty zugesprochen erhalten. Darian war auf dieser Liste drauf, Silvere nicht.»

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Trainer Raphael Wicky hat für die Szene vor dem Penalty nur ein Kopfschütteln übrig. - screenshot/3+

Ergo wollte der YB-Trainer, dass Males anstelle von Ganvoula zum Penalty antritt. «Ich bin froh, hat er getroffen, aber es ist keine schöne Sache, wenn sich ein Spieler über die Mannschaft stellt.» Und: «Es gibt Regeln, und es ist klar, dass ich erwarte, dass sich alle daran halten.»

Wie der «Blick» schreibt, habe sich Ganvoula noch am Donnerstag bei den Teamkollegen entschuldigt.

Spätestens am Sonntag ist bei YB aber wieder Teamgeist gefragt: Im Spitzenkampf treffen die Berner zuhause aus Verfolger Servette. Deshalb will sich Captain Fabian Lustenberger auch nicht zu lange mit dem Penalty-Zoff aufhalten. Er sagt: «Das Tagesgeschäft wartet. Wir haben gar keine Zeit, über solche Sachen lange zu diskutieren.»

Wer setzt sich am Sonntag im Spitzenkampf durch?

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