WEURO 2025: Sexistische Werbung? Wirbel um Waschmaschinen-Spruch
Als nationaler Partner ist der Haushaltsgeräte-Hersteller Miele bei der WEURO 2025 omnipräsent. Doch ein Werbespot sorgt im Vorfeld für Aufregung.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche beginnt die Frauen-EM in der Schweiz.
- Miele ist als nationaler Partner der WEURO 2025 hautnah dabei am Gross-Event.
- Allerdings sorgt der Haushaltsgerätehersteller für Aufsehen.
Am Mittwoch startet endlich die WEURO 2025 in der Schweiz. Die Nati trifft zum Auftakt der Gruppenphase auf Norwegen. Nach dem 4:1-Erfolg über Tschechien geht die Elf von Pia Sundhage mit Selbstvertrauen in die Partie.
Die fast vier Wochen andauernde Europameisterschaft der Frauen wird natürlich auch von vielen Werbepartnern hautnah verfolgt. So auch Miele, der auch hierzulande sehr bekannte Haushaltsgerätehersteller.
Doch kurz vor dem EM-Start sorgt ausgerechnet dieser nationale Partner für Wirbel. Und zwar mit einem Werbespot, der auch während des Turniers oft zu sehen sein wird.
«Fast Augen ausgefallen»
Zu sehen sind unter anderem Nati-Jungstar Naomi Luyet (19) und Johan Djourou (38), der als Sportlicher Koordinator arbeitet. «2025 ist das Jahr des Fussballs und der Waschmaschinen», so der Slogan.

Das wirft natürlich Fragen auf. Müssen Frauen, die seit Jahren gegen Stereotypen ankämpfen, in dieser Werbung mit Hausarbeit assoziiert werden? Muss sich Miele den Vorwurf von Sexismus gefallen lassen?
Soziologin Lucie Schoch, Dozentin an der Universität Lausanne, sagt gegenüber der «BaZ»: «Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Ich dachte, das hätten wir hinter uns.»
Ein Mann als Autoritätsfigur
Es sei problematisch, dass Sportlerinnen mit dem Haushalt in Verbindung gebracht werden. Damit würden sie auf die traditionellen Geschlechterrollen reduziert. «So als könnten sie nicht nur Fussballerin sein – das ist abwertend», so Schoch.

Zudem wird Djourou, der einzige Mann im Video, als Autoritätsfigur dargestellt. Schoch meint: «Es geht um die entstandene Verzerrung, dass eine männliche Figur mit der sportlichen Leistung von Frauen in Verbindung gebracht wird.»
Auf Anfrage der «BaZ» wollte sich weder Miele noch die Uefa zum Werbespot äussern. Der SFV verwies auf die Uefa, die «allein für die Auswahl der Partner für die WEURO 2025 verantwortlich ist.»