Super League: FCB liefert Aufsteiger der Saison – VAR der Verlierer
Die erste Hälfte der Saison in der Super League ist Geschichte. Wer konnte überzeugen – und wer nicht? Die Sport-Redaktion von Nau.ch zieht eine erste Bilanz.

Das Wichtigste in Kürze
- Thun ist Wintermeister, Basel und YB kommen nicht vom Fleck.
- Die erste Hälfte der Super-League-Saison hatte es durchaus in sich.
- Welche Spieler waren stark? Welche Trainer konnten überzeugen?
- Hier kommt die grosse Nau.ch-Hinrunden-Bilanz.
19 Runden sind in der Super League absolviert. Auf dem Wintermeister-Thron sitzt überraschend Aufsteiger Thun. Die Berner Oberländer führen die Tabelle drei Punkte vor dem FC St.Gallen an.
Meister Basel (Platz 4) und auch YB (Platz 5) kamen in der Vorrunde nicht so recht auf Touren. Zudem schafft es aktuell kein Zürcher Team unter die Top-6 der Super League.

Die Hälfte der Partien sind gespielt. Es wird also Zeit für eine erste Bilanz. Die Sportredaktion von Nau.ch beantwortet dabei drei Fragen:
1. Welcher Spieler ist der Aufsteiger der Vorrunde?
2. Welcher Spieler ist der Absteiger der Vorrunde?
3. Wer ist der Trainer der Vorrunde?
Hier kommt der grosse Überblick.
Mischi Wettstein, Chefreporter
Aufsteiger: Flavius Daniliuc vom FC Basel. Das zeigt sich beim Blick auf die Tabelle: Der FCB hat die beste Defensive – und das liegt vor allem am neuen Abwehrchef, der eine tolle Stabilität reingebracht hat. Daniliuc ist ein Gewinn auf und neben dem Platz – auch für uns Journalisten. Ihm ist zu wünschen, dass er noch den Sprung in den WM-Kader Österreichs schafft.
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Absteiger: FCB-Neuzugang Moritz Broschinski erzielt kaum Tore und enttäuscht. Es ist für mich ein Transfer, den ich nicht nachvollziehen kann. Hätte man sich detailliert erkundigt, dann hätte man erfahren: Er hat sicher Qualitäten, die er auch im Training zeigt. Aber bringt sie so gut wie nie auf den Platz.
Trainer der Hinrunde: Da müssen wir nicht diskutieren: Mauro Lustrinelli führt Aufsteiger Thun auf Platz 1. Chapeau!

Christoph Böhlen, Sportchef
Aufsteiger: Natürlich muss einer vom Überraschungs-Team Thun der Aufsteiger der Hinrunde sein. Neuzugang Michael Heule hat sich auf Anhieb einen Stammplatz als Linksverteidiger gesichert. Der 24-Jährige überzeugt defensiv – begeistert aber auch mit seinem Offensivdrang.
Absteiger: Für den Absteiger des Jahres hätte es viele Kandidaten gegeben, zum Beispiel die YB-Defensive oder den FCB-Angriff. Ich entscheide mich aber für den VAR!
Gefühlt sorgt das Instrument mittlerweile für mehr Schiri- und Regel-Diskussionen, als vor seiner Zeit. Der Fussball ist nicht fairer, sondern komplizierter geworden. Und die ständigen und ewig langen Unterbrüche mindern das Erlebnis im Stadion deutlich. «Höhepunkt»: Die 15 (!) Minuten Wartezeit bei YB gegen GC. So macht das keinen Spass mehr!

Trainer der Hinrunde: Achtmal Mauro Lustrinelli zu lesen, wäre doch langweilig. Darum entscheide ich mich für Mattia Croci-Torti. Er «überlebt» den Fehlstart in die Saison – und dreht dann auf. Und wie: Sieben Liga-Spiele ist Lugano unbesiegt, damit das formstärkste Team der Super League. Und für mich derzeit der grösste Titelkandidat.
Pascal Moser, stv. Sportchef
Aufsteiger: Ethan Meichtry vom FC Thun. Er hat eine beeindruckende Vorrunde hingelegt. Auch dank seiner sechs Tore darf sich der Aufsteiger über den Wintermeistertitel freuen.
Absteiger: Hier stellt sich die Frage: Was ist bloss mit Steven Zuber los? Nur ein Törchen aus den letzten zwölf Spielen ist für einen Spieler seines Kalibers zu wenig. Ob sich das in der Rückrunde ändert?

Trainer der Hinrunde: Was Didier Tholot in dieser Saison mit dem FC Sion macht, hat Hochachtung verdient. Nicht nur im Cup sorgen die Walliser heuer für Furore. Darum ist er für mich der Trainer der Hinrunde.
Andrea Schüpbach, Sport-Redaktor
Aufsteiger: Flavius Daniliuc vom FCB. Wenn ein Verteidiger nach einer Reise durch halb Europa für kolportierte 500'000 Franken in die Schweiz wechselt, sind die Erwartungen erst einmal tief.
Daniliuc ist beim FCB aber sofort Chef auf dem Platz. Der Österreicher spielt jedes Spiel durch, ist der beste Basler der Vorrunde. Weil die Stürmer nicht treffen, sorgt er gar vorne mit für die Musik. Der Königs-Transfer des FCB – ein Gewinn für die Liga sind zudem seine erfrischenden Interviews.

Absteiger: Albian Ajeti vom FCB. Letztes Jahr war Ajeti ein wichtiges Puzzle-Teil der Double-Saison. 21 Skorer-Punkte gelingen ihm in 36 Spielen. Jetzt vergibt der Stürmer eine Grosschance nach der anderen, in 25 Einsätzen sind es erst vier Tore und einen Assist.
Ajeti verliert seinen Stammplatz zuletzt gar an torlosen Stürmer Broschinski. Das sagt vieles. Ein Glück für Ajeti, dass der FCB mit ihm erst im Mai bis 2028 verlängerte…
Trainer der Hinrunde: Mauro Lustrinelli. Wenn der Super-League-Aufsteiger mit dem zweitgünstigsten Kader der Liga Wintermeister wird, muss man über diesen Titel nicht lange diskutieren.
Mathias Kainz, Sport-Redaktor
Aufsteiger: Alessandro Vogt vom FC St.Gallen. Der 20-Jährige ist die Offenbarung der Saison – doppelt, weil auch die Schweizer Nati einen starken Stürmer gut gebrauchen könnte.
Wenn seine Rückrunde so läuft, wie es die Hinrunde tat, zieht es den FCSG-Torjäger sicher ins Ausland. Und er könnte sogar noch auf den WM-Zug aufspringen.

Absteiger: YB-Stürmer Sergio Cordova. Vielleicht rächt sich diese Einschätzung, falls der Venezolaner in der Rückrunde einschlägt. Aber zwei Tore nach 26 Einsätzen ist ungenügend.
Ja, als Neuzugang darf die Eingewöhnung eine Weile dauern. Aber mehr als ein Tor alle 500 Einsatzminuten dürfte es dann schon sein.
Trainer der Hinrunde: Enrico Maassen vom FC St.Gallen. Mauro Lustrinelli wäre die einfache Antwort gewesen – aber ich ziehe den Hut vor Enrico Maassen. Die Vorsaison war knifflig, aber dieses Jahr sind die Espen ein Meisterkandidat.

Der Deutsche hat im kybunpark das schwere Erbe von Peter Zeidler angetreten und macht eine immer bessere Figur. Das gilt auch für seine bärenstarke St.Galler Nachwuchs-Förderung.
Matthias Neuhaus, Sport-Redaktor
Aufsteiger: Matteo Di Giusto. Der Wechsel von Winterthur nach Luzern hat sich für ihn bereits ausbezahlt, obwohl es dem FCL sportlich nicht läuft. Der Angreifer, der schon vergangene Saison überzeugte, bringt konstant Leistung – und empfiehlt sich damit für höhere Aufgaben.
Absteiger: Xherdan Shaqiri: Das mag hart klingen, aber die Fallhöhe ist auch beträchtlich. Was Shaq letzte Saison geliefert hat, ist unglaublich. Umso mehr schmerzt es den FCB, dass der Linksfuss aktuell nicht so recht in die Gänge kommt. Dass Basel aktuell nur Vierter ist, liegt auch am Form-Tief von Shaqiri.

Trainer der Hinrunde: Mattia Croci-Torti. Wie er mit Lugano die Krise zu Beginn der Saison überwunden hat, ist aller Ehren wert. Team und Trainer haben kühlen Kopf bewahrt – und plötzlich sind die Tessiner wieder Meisterkandidat. Ich traue ihnen den Titel zu.
Nicola Wittwer, Sport-Redaktor
Aufsteiger: Jonathan Asp Jensen. Das GC-Ass gilt es zu geniessen – allzu lange dürfte er nicht in der Super League bleiben.
Absteiger: Meine etwas harte Wahl fällt hier auf Marvin Keller. Der YB-Goalie macht auf mich einen unsichereren Eindruck als noch im Vorjahr. Zu seiner Verteidigung: Einfach machen es ihm seine Vordermänner nicht wirklich ... Sieht die YB-Defensive wieder besser aus, täte dies auch Keller.

Trainer der Hinrunde: Mauro Lustrinelli. Den Aufsteiger FC Thun direkt an die Spitze zu führen, ist überaus beeindruckend. Lustrinelli beweist auf höchster Schweizer Stufe, dass er ein aussergewöhnlicher Trainer ist.
Ronny Reisch, Sport-Redaktor
Aufsteiger: Die Traum-Vorrunde des FC Thun ist eng mit dem Aufschwung von Leonardo Bertone verbunden. Mit 31 Jahren erlebt der zweifache YB-Meisterspieler seinen zweiten Frühling: Der Mittelfeldstratege geht als Führungsspieler voran – auch mit wichtigen Freisto ss -Toren.

Absteiger: Als international erfahrener Spieler und Ex-Torschützenkönig sollte Albian Ajeti beim FC Basel ein Führungsspieler sein. Doch der 28-Jährige scheint seinen Torriecher verloren zu haben und war in dieser Vorrunde mehr Last als Hilfe für den FCB. Auch deshalb würde es nicht überraschen, wenn der FCB einen neuen Stürmer holt.
Trainer der Hinrunde: Mauro Lustrinelli. Wer den Aufsteiger zum Wintermeister macht, hat das Maximum herausgeholt. Der Ex-Stürmer mischt mit seinem furchtlosen Team die Liga auf. Thun träumt vom historischen Triumph – dank Lustrinellis Trainerleistung!
| Super League - Super League: Regular Season (24.12.2025) | Sp | S | N | U | Tore | Pkt | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. | ![]() | 19 | 13 | 5 | 1 | 39:23 | 40 | |
| 2. | ![]() | 19 | 12 | 6 | 1 | 38:22 | 37 | |
| 3. | ![]() | 19 | 10 | 6 | 3 | 28:23 | 33 | |
| 4. | ![]() | 19 | 9 | 5 | 5 | 28:20 | 32 | |
| 5. | ![]() | 19 | 8 | 6 | 5 | 38:38 | 29 | |
| 6. | ![]() | 18 | 7 | 5 | 6 | 27:23 | 27 | |
| 7. | ![]() | 19 | 7 | 9 | 3 | 28:35 | 24 | |
| 8. | ![]() | 19 | 5 | 8 | 6 | 35:35 | 21 | |
| 9. | ![]() | 18 | 5 | 7 | 6 | 27:27 | 21 | |
| 10. | ![]() | 18 | 5 | 8 | 5 | 30:36 | 20 | |
| 11. | ![]() | 19 | 4 | 10 | 5 | 26:35 | 17 | |
| 12. | ![]() | 18 | 2 | 12 | 4 | 23:50 | 10 | |
| Super League - Super League: Regular Season (24.12.2025) | Sp | Pkt | ||
|---|---|---|---|---|
| 1. | ![]() | 19 | 40 | |
| 2. | ![]() | 19 | 37 | |
| 3. | ![]() | 19 | 33 | |
| 4. | ![]() | 19 | 32 | |
| 5. | ![]() | 19 | 29 | |
| 6. | ![]() | 18 | 27 | |
| 7. | ![]() | 19 | 24 | |
| 8. | ![]() | 19 | 21 | |
| 9. | ![]() | 18 | 21 | |
| 10. | ![]() | 18 | 20 | |
| 11. | ![]() | 19 | 17 | |
| 12. | ![]() | 18 | 10 | |
































