Riesiger Wirbel vor dem YB-Spiel in Luzern. FCL-Investor Bernhard Alpstaeg greift seine eigene Führung an. Zurecht? Willkommen beim Fussball-Talk.
Trainer Mario Frick spricht nach dem 1:2 gegen YB über die Unruhen beim FC Luzern. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Unruhen beim FC Luzern vor dem Spiel gegen YB (1:2).
  • Präsident Wolf und Sportchef Meyer werden von Investor Alpstaeg hart attackiert.
  • Nau.ch-Chefredaktor Zbinden und Fussball-Chefreporter Wettstein im Gespräch.
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Nau.ch: Beim FCL brennt definitiv der Baum. Hauptaktionär und Stadionbesitzer Bernhard Alpstaeg wirft Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer im «Sonntagsblick» Faulheit und Unfähigkeit vor. Überrascht?

Micha Zbinden: Nein, kein bisschen. Dass Alpstaeg mit Sportchef Meyer nicht mehr happy ist, hat Mischi Wettstein auf Nau.ch längst geschrieben. FCL-Fans, die sich am Fusse des Pilatus Journalisten nennen, wollten es aber im Wahn ihrer Hofberichterstattung nicht wahr haben. Und haben dann medial gegen Wettstein geschossen. Wie früher, als man dem Überbringer der schlechten Nachricht den Kopf abgeschlagen hat.

Micha Zbinden
Micha Zbinden, Publizistischer Leiter bei Nau.ch. - Nau.ch

Wettstein: Ich habe vor zwei Wochen die Wahrheit geschrieben, ich bin ja kein Märchen-Onkel (lacht). Die Wahrheit ist halt manchmal unangenehm. Aber immerhin: Einer dieser netten Kollegen klopfte mir gestern in der Swissporarena auf die Schulter und machte mir ein Kompliment. Wer zuletzt lacht, der lacht halt immer noch am besten. Schwamm darüber!

Nau.ch: FCL-Trainer Mario Frick führt die bittere Pleite gegen YB auf die internen Unruhen zurück. Er sprach von Karma. Eine billige Ausrede?

Wettstein: Frick darf das so sehen. Fakt ist, dass der FCL in der Schlussminute schlecht verteidigt hat. Die Flanke darf nicht kommen...

Zbinden: ... und dann steht halt nicht irgendwer, sondern der eingewechselte Jean-Pierre Nsame dort. Der macht bekanntlich den Unterschied. Im Fussball von Karma zu sprechen ist ja lächerlich. FCL-Torschütze Schürpf sagte ganz klar, dass sich das Team am Matchtag voll auf YB konzentriert habe. Übrigens: Schürpf trägt verschiedene Schuhnummern. Er habe gegen YB nur getroffen, weil der rechte Fuss eine halbe Nummer grösser sei... Eine witzige Story, aber zurück zum Thema.

FC Luzern
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Der Club-Boss ist nicht zufrieden mit Sportchef Remo Meyer...
FC Luzern
...und Präsident Stefan Wolf.
FC Luzern
FCL-Trainer Mario Frick machen die inneren Unruhen Sorgen.
fc luzern
Bernhard Alpstaeg (li.), Hauptaktionär des FC Luzern, mit Tochter Giulia und deren Freund Daniel Schrecker. Letzterer wurde beim FC Luzern freigestellt.

Nau.ch: Wie lange sind Meyer und Wolf nach diesen Attacken ihres Chefs noch im Amt?

Wettstein: Man sollte wissen, dass Bernhard Alpstaeg diese Attacke nicht aus einer Laune heraus gemacht hat. Laut meinen Informationen wollte er Sportchef Meyer schon in der Barrage-Saison loswerden, was durchaus seine sportliche Berechtigung gehabt hätte.

Nau.ch: Und weshalb durfte Meyer bleiben?

Wettstein: Alpstaeg hat ihn damals verschont und auf den FCL-Verwaltungsrat Rücksicht genommen. Man stellt Alpstaeg jetzt so hin, als hätte er aus der Hüfte geschossen. Das ist falsch. Selbst, wenn man das in der Innerschweiz wohl wieder nicht gerne hört. Aber für mich ist klar, die Messe ist gelesen: Sportchef Meyer und Präsi Wolf, welcher sich mit Remo solidarisiert, feiern keine Weihnachten mehr unter dem FCL-Weihnachtsbaum!

Mischi Wettstein.
Mischi Wettstein ist Fussball-Chefreporter bei Nau.ch. - Nau.ch

Zbinden: Das sind harte Worte. Aber wenn ein Patron wie Alpstaeg in der Öffentlichkeit so negativ über seine wichtigsten Führungskräfte spricht, ist es meistens fünf nach Zwölf.

Haben Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer noch eine Zukunft beim FC Luzern?

Nau.ch: Das ist es auch beim Meister, wenn man die Tabelle anschaut. Der FCZ ist jetzt Letzter, obwohl die Leistung im Derby ordentlich war. Wann geht es dort endlich aufwärts?

Wettstein: Der FCZ hat im Derby zu Beginn befreit und gut aufgespielt. Mit seiner Pausenumstellung von einer Dreier- auf die Viererabwehr hat GC-Trainer Contini den FCZ aber vor neue Probleme gestellt. Und damit einen Punkt gewonnen. Auf Continis Umstellung konnte der FCZ nicht mehr reagieren.

Zbinden: Ich habe vor der Saison damit gerechnet, dass der FCZ einbrechen wird. Aber natürlich nicht so krass. Das riesige Glück der letzten Saison hat sich jetzt in Pech umgewandelt. Und jetzt kommt am Sonntag Winti, dass gerade Sion auswärts geputzt hat. Eine spannende Affiche. Mischi, wie ist eigentlich der Stand der Dinge mit dem neuen Trainer?

Wettstein: Sportchef Marinko Jurendic hat gestern gesagt, dass es diese Woche Klarheit gibt. Ich würde auf Fabio Celestini oder den Deutschen Alexander Zorniger tippen. Und dann gibt es immer noch den Mister X.

Super League
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Tore
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1.
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1
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28
2.
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3.
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