YB-Star Christian Fassnacht hat sich im Spiel gegen GC (1:1) einen Bruch des Schläfenbeins und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Das sorgt für viel Wirbel.
Bei dieser brutalen Szene verletzte sich Christian Fassnacht am Kopf. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nächster Ausfall für Meister YB: Christian Fassnacht muss wohl länger pausieren.
  • Nach einem Zusammenprall im GC-Spiel verletzt sich Fassnacht schwer am Kopf.
  • Der Nationalspieler hatte keine Chance, diese Verletzung zu verhindern.

Das Spiel zwischen GC und YB (1:1) ist kaum angepfiffen, schon liegt YB-Spieler Christian Fassnacht (27) am Boden. Er muss sofort ausgewechselt werden.

Was ist passiert? Fassnacht steigt zum Kopfballduell hoch und erwischt den Ball. GC-Verteidiger Toti Gomes (22) hingegen kommt deutlich zu spät, trifft den chancenlosen Fassnacht von hinten am Kopf. Und das mit voller Wucht!

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YB-Flügel Christian Fassnacht ist nach dem Zusammenprall mit Toti Gomes total benommen. Er muss ins Spital. - Screenshot SRF

Fassnacht wird noch während der Partie im Spital untersucht. Die bittere Diagnose: Er bricht sich das Schläfenbein beim Ohr und erleidet seine nächste Gehirnerschütterung. Zudem ist das Gehör auf der rechten Seite stark eingeschränkt.

Unfassbar, dass der GC-Spieler für ein solches Einsteigen, im Fachjargon ‹Late Tackle› genannt, nicht einmal die Gelbe Karte sieht. Passiert eine solche Attacke von hinten am Boden, gäbe es Rot.

«Fasi» verpasst nun die wichtigen Nati-Länderspiele gegen Italien (am Freitag) und Bulgarien (Montag). Möglich aber, dass das Fussballjahr für Nationalspieler Fassnacht nach dieser Kopf-Verletzung ganz beendet ist. Sein Kopf wird mit Sicherheit noch lange brummen.

YB spricht von «rücksichtslosem Einsteigen»

Bei den Bernern wächst das Lazarett weiter an. Logisch, dass dieses Brutalo-Foulspiel von Gomes bei den Verantwortlichen von YB für rote Köpfe sorgt. Man spricht offiziell von einem «rücksichtslosen Einsteigen eines gegnerischen Verteidigers».

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Christian Fassnacht (r.) von YB mit seinem Berater Gianluca Di Domenico (l.). - Instagram

Auch Fassnachts Berater Gianluca Di Domenico ist genervt. Er sagt zu Nau.ch: «Ich schiebe dem GC-Spieler keine Schuld zu. Toti Gomes hat Fassnacht nicht absichtlich verletzt. Aber es geht überhaupt nicht, dass Spieler so orientierungslos in Luftduelle steigen.»

Fassnacht-Berater: Fifa muss neue Regeln aufstellen

Es gäbe im Fussball extrem viele Verletzungen nach Luftkämpfen, findet Di Domenico. Auch diese Duelle müssten mit der richtigen Koordination und dem richtigen Timing ausgeführt werden. Das habe bei Toti Gomes gefehlt. Verletzungen wie jetzt bei Fassnacht würden zurzeit fahrlässig in Kauf genommen.

Hier müsse die Fifa eingreifen, neue Regeln aufstellen, damit die Spieler in der Luft besser am Kopf geschützt seien.

In der Tat: In anderen Sportarten werden Fouls gegen den Kopf viel strenger geahndet. Im Eishockey werden Spieler bekanntlich sogar nachträglich gesperrt, oder mit einer saftigen Busse bestraft. Und im American Football, eine der härtesten Sportarten, sind Checks gegen den Kopf sogar absolut tabu.

Müssen Fussballspieler in der Luft besser geschützt werden?

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