Nun Zwangsverwaltung: Italien-Klub war offenbar in Händen der Mafia!
Der italienische Zweitligist Juve Stabia steht nun unter Zwangsverwaltung. Der Aufstiegs-Kandidat soll unter der Kontrolle zweier Camorra-Familien stehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Beim italienischen Klub Juve Stabia zog offenbar die Mafia die Fäden.
- Nun wurde der Zweitligist unter Zwangsverwaltung gestellt.
- Die Staatsanwaltschaft rechnet mit zahlreichen ähnlichen Fällen.
Mafia-Alarm im italienischen Profi-Fussball: Der Zweitliga-Klub SS Juve Stabia steht ab sofort unter behördlicher Zwangsverwaltung. Gemäss «Transfermarkt» sei bei Ermittlungen «ein System mafiaähnlicher Einflussnahme auf die wirtschaftlichen Aktivitäten des Klubs» aufgedeckt worden.
Konkret soll die süditalienische Camorra den aktuell Tabellen-Siebten der Serie B vollständig kontrolliert haben. Der Klub hat seinen Sitz in Castellammare di Stabia unweit von Neapel. Dort hat die Camorra ihren Ursprung.
«Die Spieler brauchten nur zu spielen, um den Rest kümmerte sich die Camorra», wird Staatsanwalt Nicola Gratteri zitiert. «Die Reisen der Mannschaft, die Sicherheit, die Verpflegung, die Verwaltung der Eintrittskarten: Alles lag in den Händen der Camorra.»

Sein Amtskollege Giovanni Melillo sprach von einem «besorgniserregenden Gesamtbild». Zudem gehen die Behörden davon aus, dass in naher Zukunft auch andere Klubs als Mafia-Deckmantel-Organisationen enttarnt werden. Auch sollen sich die Fälle nicht auf den Fussball beschränken.
Profi-Fussball geht vorerst weiter
Wie es mit dem Klub in Zukunft weitergeht, steht in den Sternen. Vorerst sollen die sportlichen Aktivitäten unter Aufsicht von Fachleuten fortgesetzt werden. Allerdings ist unklar, ob die bevorstehenden Heimspiele tatsächlich stattfinden können.

Sportlich lief es für Juve Stabia in dieser Saison eigentlich grundsolide. Das Team, von Ex-Nationalspieler Ignazi Abate trainiert, liegt mit 13 Punkten auf Rang sieben. Schon in der Vorsaison hatte man – damals als Aufsteiger – die Serie-A-Playoffs erreicht. Dort war man im Halbfinal am späteren Aufsteiger Cremonese gescheitert.
















