Die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar 2022 steht immer mehr im Kreuzfeuer der Kritik. Das Emirat wehrt sich nun gegen die Vorwürfe aus aller Welt.
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Ein Arbeiter im Lusail-Stadion in Katar, wo Spiele der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 stattfinden werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fussball-WM 2022 wirft bereits ihren Schatten voraus.
  • Amnesty International will die Fifa zu einer Besserung der Arbeitsbedingungen drängen.
  • Katar weist die Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen entschieden zurück.

WM-Gastgeber Katar hat Kritik an der Lage der Arbeitsmigranten in dem Emirat zurückgewiesen. Durch Reformen des Arbeitsmarktes habe Katar neue Standards in der Region gesetzt und das Leben von Millionen Menschen verbessert.

So sei ein neuer Mindestlohn in Kraft getreten, teilte die Regierung in Doha am Montag mit. Arbeiter könnten seit sechs Monaten frei ihren Job wechseln und bräuchten keine Ausreisegenehmigung mehr, um das Land zu verlassen.

Amnesty kritisiert Katar

Die Menschenrechtsorganisation «Amnesty International» hatte zuvor den Fussball-Weltverband Fifa kritisiert. Amnesty wollte den Gastgeber der Fussball-WM 2022 zu einer Verbesserung der Lage von Arbeitsmigranten drängen.

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Die Fifa um Präsident Gianni Infantino steht je länger je mehr unter Druck. (Archivbild) - dpa

Das Emirat habe in den vergangenen Jahren eine Zahl «positiver Reformen» beschlossen, die zu oft jedoch nicht ausreichend umgesetzt würden. Tausende Arbeiter würden weiter ausgebeutet und misshandelt. Die FIFA müsse ihren gesamten Einfluss nutzen, um Katar zur Erfüllung seines Reformprogramms zu drängen, teilten die Menschenrechtler mit.

Das Emirat steht wegen Menschenrechtsverletzungen international immer wieder in der Kritik. Zuletzt gab es Aufrufe zu einem Boykott der WM. Katars Regierung hatte in den vergangenen Jahren mehrere Reformen beschlossen, die die Lage der Arbeitsmigranten verbessern sollen. So lockerte sie unter anderem die bislang strikten Ausreisebestimmungen.

Neuer Mindestlohn in Kraft getreten

Am vergangenen Samstag war in dem Emirat ein neuer Mindestlohn in Kraft getreten. Arbeitnehmer erhalten unabhängig von ihrer Nationalität rund 230 Euro pro Monat, wie die Regierung mitteilte.

Zudem müssen Arbeitgeber Zulagen von umgerechnet 70 bis 115 Euro für Essen und Wohnraum zahlen oder beides zur Verfügung stellen. Nach Angaben der «Internationalen Arbeitsorganisation» ILO profitieren davon mehr als 400'000 Arbeiter.

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