Menschenrechte

Berset im Zentrum: Europas Streit um Menschenrechte und Migration

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Frankreich,

Europas Unmut über den Strassburger Gerichtshof wächst. Alain Berset muss deshalb als Generalsekretär vermitteln.

berset
Alain Berset ist Generalsekretär des Europarats. - keystone

Alain Berset, der seit 2024 Generalsekretär des Europarates ist, sieht sich einer neuen Krise gegenüber. Mehrere europäische Staaten kritisieren den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wegen dessen Umgang mit kriminellen Ausländern.

Findest du die Kritik gegenüber des EGMR gerechtfertigt?

Laut «NZZ» fordern neun Länder, darunter Italien und Dänemark, mehr Handlungsspielraum bei Ausschaffungen. Die Regierungen werfen dem Gerichtshof vor, kriminelle Ausländer zu grosszügig vor Abschiebungen zu schützen.

Kritik ist nicht neu

Sie haben einen gemeinsamen Brief veröffentlicht, um ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Alain Berset reagierte öffentlich und lud Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zum Dialog ein.

Die Kritik am EGMR ist aber nicht neu, doch die koordinierte Aktion mehrerer Länder verschärft die Lage. Auch Grossbritannien und die Schweiz hatten in der Vergangenheit Konflikte mit dem Gerichtshof.

berset
Blick in den EGMR. - Keystone

In der Schweiz sorgte das Urteil zu den Klimaseniorinnen für Diskussionen, wie «NZZ» berichtet.

Berset als Krisenmanager

Berset gilt als erfahrener Krisenmanager. Während der Corona-Pandemie überzeugte er durch seine ruhige Art und seine Überzeugungskraft.

Sein Auftreten brachte ihm zudem den Spitznamen «Monsieur Teflon» ein. Seine Souveränität und sein Charme werden von Medien oft hervorgehoben.

Das Schweizer Fernsehen bezeichnete ihn kürzlich als «Hüter der europäischen Werte». Auch auf internationalem Parkett fühlt sich Berset sichtlich wohl.

Politischer Druck wächst

Die aktuelle Protestwelle stellt Berset vor grosse Herausforderungen. Die beteiligten Staaten verlangen, dass der EGMR nicht länger als Hindernis für nationale Entscheidungen dient.

Meloni schrieb dazu «Basta» und dass es reiche, die Menschenrechte als «Waffe gegen unsere Grenzen einzusetzen.» Berset betonte in seiner Reaktion, dass die Unabhängigkeit des Gerichtshofs das Fundament des Europarates sei.

Debatten seien wichtig, aber der Gerichtshof dürfe nicht politisiert werden. Wie «NZZ» berichtet, bleibt offen, ob Berset den Konflikt entschärfen kann.

Kommentare

User #4234 (nicht angemeldet)

Neun Regierungschefs kritisierten Berset, den Europarat und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen des Vorgehens gegen mutmassliche Kriegsverbrecher scharf. Sie fordern eine neue Auslegung der Menschenrechtskonvention. Berset wies diese Forderungen zurück.

User #6365 (nicht angemeldet)

Wenn interessierts? Die machen so oder so was sie wollen. Wichtiger wäre Tierschutz !

Weiterlesen

Alain Berset Europarat Generalsekretär
61 Interaktionen
Alain Berset
Klimaseniorinnen
35 Interaktionen
Nach Klima-Urteil
Alain Berset Georgien
64 Interaktionen
«Extrem bedauerlich»

MEHR IN NEWS

sudan
Bürgerkrieg
selenskyj
5 Interaktionen
Wechsel
Guterres
8 Interaktionen
«Beispiellos»
Trump
16 Interaktionen
Friedensdeal

MEHR MENSCHENRECHTE

Caster Semenya Urteil
29 Interaktionen
Unfair behandelt
24 Interaktionen
Amnesty
Uiguren Schweiz
7 Interaktionen
Berlin

MEHR AUS FRANKREICH

Tour de France
2 Interaktionen
Tour de France
Luxustaschen
11 Interaktionen
8,6 Millionen Euro
Bastille Day celebrations in Paris.
Nationalfeiertag
Emmanuel Macron Rede
18 Interaktionen
«Freiheit in Gefahr»