Katar, Gastgeber der WM 2022, hat nach eigenen Angaben einen Mindestlohn für Arbeiter eingeführt. Menschenrechtsorganisationen sind trotzdem noch unzufrieden.
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WM-Gastgeber Katar hat nach eigenen Angaben einen Mindestlohn für alle Arbeiter eingeführt. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Arbeiter in Katar verdienen künftig mindestens 250 Franken im Monat.
  • Amnesty International kritisiert den Betrag als zu niedrig.
  • Im Jahr 2022 findet die Fussball-WM in Katar statt.

Das Gastgeberland der WM 2022, Katar, hat den Mindestlohn für alle Arbeitnehmer eingeführt. Vom 20. März an erhalten Arbeiter unabhängig ihrer Nationalität rund 250 Franken pro Monat, wie die Regierung mitteilte.

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Zudem müssen Arbeitgeber Zulagen von umgerechnet 75 bis 125 Franken für Essen und Wohnraum zahlen. Oder ihren Angestellten beides zur Verfügung stellen.

Arbeiter kommen aus Nepal, Bangladesch, Indien und Sri Lanka

Der Schritt war bereits vor mehreren Monaten angekündigt worden. Amnesty International hatte den Mindestlohn damals als unzureichend kritisiert. Und Zweifel geäussert, dass die Menschen davon ihre Lebenshaltungskosten decken können.

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WM 2022 soll eine Weltmeisterschaft der Superlative werden.
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Die Arbeiter verdienen neu mindestens 250 Franken im Monat.
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Amnesty International kritisiert die Arbeitsbedingungen.
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Rund zwei Millionen Arbeitsmigranten leben derzeit in Katar.

Der Mindestlohn sei deutlich höher, als in den Ländern, aus denen der Grossteil der Arbeitsmigranten stamme. So die argumentiert dagegen der reiche Golfstaat. Die Arbeiter kommen demnach vor allem aus Nepal, Bangladesch, Indien und Sri Lanka.

Katar ist eigenen Angaben zufolge erste Land in der Region, das einen Mindestlohn für alle einführt hat. Der Golfstaat hofft, dass die Reformen das Land attraktiv für Investoren machen.

WM 2022 wird von Amnesty International kritisiert

Katar wird wegen der Menschenrechtslage im Land immer wieder stark kritisiert. Das Land hatte deshalb im vergangenen Jahr mehrere Reformen auf dem Arbeitsmarkt angekündigt.

Ausländische Arbeiter dürfen seitdem ohne Zustimmung des Arbeitgebers ausreisen oder den Job wechseln. Amnesty International kritisierte jedoch, dass die Reformen nicht ausreichend umgesetzt würden. Bei Verstössen würden einheimische Arbeitgeber etwa häufig nicht zur Rechenschaft gezogen.

In Katar leben laut Amnesty International rund zwei Millionen Arbeitsmigranten. Die Fussball-Weltmeisterschaft beginnt am 21. November 2022.

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