Bundesliga knickt vor Ultras ein: Doch kein Investor in Deutschland

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Deutschland,

Die Pläne der deutschen Bundesliga, einen Investor einsteigen zu lassen, sind nach massiven Fan-Protesten geplatzt. Sind die Pläne nun endgültig vom Tisch?

Bundesliga Investor DFL
Die Fans stellten sich deutlich gegen die Pläne der DFL, einen Investor in die Bundesliga zu holen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Bundesliga knickt nach wochenlangen Fan-Protesten ein.
  • Die Verhandlungen mit einem Investor werden abgebrochen.
  • Das Vertrauen in die DFL-Spitze dürfte schweren Schaden genommen haben.

Nach den massiven Fan-Protesten der letzten Wochen gibt die Bundesliga klein bei: Die Pläne, einen Investor an Bord zu holen, sind geplatzt. Dementsprechende Verhandlungen wurden am Mittwoch vorerst endgültig eingestellt.

Finden Sie es richtig, dass die Bundesliga vor den Fans klein beigibt?

Vorangegangen waren wochenlange Protest-Aktionen in den deutschen Stadien. Zahlreiche Spiele mussten zuletzt wegen Hunderten Wurfgeschossen, wie etwa Tennisbällen, unterbrochen werden. Zudem hingen in fast allen Stadien Banner mit einem klaren Nein zum Investoren-Einstieg.

Bundesliga musste schon im Vorjahr einlenken

Der Plan hatte vorgesehen, eine neue Tochtergesellschaft unterhalb der DFL, welche die beiden höchsten Spielklassen vermarktet, zu gründen. Dorthin sollten die Medienrechte ausgelagert werden, ein Investor hätte zwei Milliarden Euro für den Einstieg bezahlen sollen.

Investor DFL Bundesliga
Der Investoren-Einstieg bei der DFL ist nach den wochenlangen Protesten der Fans geplatzt. Swen Pförtner/dpa - dpa

Nach Bekanntwerden der Pläne im Vorjahr sprachen sich die Fans bereits deutlich gegen diesen Plan aus. Auch die Vereine waren nicht überzeugt, die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der Mitgliederversammlung im Mai nicht erreicht.

Im September nahm die DFL einen zweiten Anlauf, allerdings in reduzierter Form. Der neue Plan sah eine kleinere Beteiligung im Wert von nur einer Milliarde Euro vor. Diese Form fand mit 24 der 36 Profi-Clubs die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit.

Fan-Proteste bremsen die Bundesliga aus

Allerdings konnten sich die Fans nicht mit diesem Modell und dem geplanten Investor CVC anfreunden. Immer wieder provozierten die Fan-Kurven Spielunterbrechungen, indem sie Gegenstände wie Tennisbälle von den Tribünen warfen.

Bundesliga Proteste
Die Fan-Proteste gegen die Pläne der Bundesliga waren letztlich erfolgreich. - keystone

Diese Proteste brachten offenbar einige der Clubs zum Umdenken, laut DPA war die Zwei-Drittel-Mehrheit zuletzt nicht mehr gesichert. Deshalb brach das DFL-Präsidium die Verhandlungen nun am Mittwoch – vorerst endgültig – ab.

Es ist ein herber Rückschlag für die ohnehin schon angeschlagene DFL-Spitze um Borussia-Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der Vertrauensverlust vor allem aufseiten der Fans dürfte gigantisch sein.

Hans-Joachim Watzke DFL Bundesliga
Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratsvorsitzender der DFL, wollte einen Investor für die Bundesliga finden. - keystone

Zugleich bleibt die Frage offen, wie die Bundesliga neue finanzielle Mittel lukrieren will. Das bisher angedachte Modell ist vom Tisch, wie Watzke gegenüber der DPA bestätigt. «Dieser Prozess ist ad acta gelegt. Wir müssen mal ganz neu anfangen», sagte der 64-Jährige.

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