Bayern München: Zoff bei Bayern nach Transfer-Stress um Jackson?
Bayern München beendet das Transferfenster mit der Rekord-Leihe von Nicolas Jackson. Wirklich zufrieden sind aber offenbar weder die Bosse noch Max Eberl.

Das Wichtigste in Kürze
- In einem Herzschlagfinale verpflichtet Bayern München am Deadline-Day Nicolas Jackson.
- Trotz zwischenzeitlicher Chelsea-Blockade absolvierte der Stürmer seinen Medizincheck.
- Sportvorstand Max Eberl soll unzufrieden sein, es gibt sogar Rücktritts-Gerüchte.
- Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen will den «Nonsens» aber ignorieren.
Das Transferfenster in den Top-Ligen ist geschlossen. Damit steht nun auch das Kader von Bayern München. Dieses wurde am Deadline-Day noch um die Personalie Nicolas Jackson ergänzt: Der Stürmer wechselt nach langem Hin und Her von Chelsea nach München.

Für den Senegalesen bezahlen die Bayern über 15 Millionen Franken Leihgebühr – ein Rekord. Weitere 60 Millionen könnten bei einem Kauf noch dazukommen. Zahlen, die gemäss «Sport Bild» intern auch kritisch gesehen werden.
Woltemade war Bayern zu teuer
Der Transfer von Wunsch-Stürmer Nick Woltemade war früher im Transferfenster gescheitert, weil Bayern nicht mehr als 60 Millionen bezahlen wollte. «Ist Woltemade 80 Millionen Euro wert?», fragte Sportchef Max Eberl damals zynisch.

Offenbar schon. Zumindest zahlte Newcastle United schlussendlich fast 90 Millionen Franken für den Deutschen. «Völlig gaga», nennt Uli Hoeness das Geschehen auf dem Transfermarkt. Die Summen in diesem Sommer habe er «fassungslos» zur Kenntnis genommen.
Medizincheck vor Einigung der Clubs
Am Ende machte auch Bayern München mit: Ein 75-Millionen-Paket wurde für Nicolas Jackson geschnürt. Ein Spieler, der bei Chelsea sowieso auf dem Abstellgleis stand. Weil sich ein Konkurrent verletzte, wollten die Londoner den Transfer in letzter Minute noch stoppen.

Die Spielerseite und Bayern bekamen den gewünschten Transfer am Ende trotzdem. Auch dank eines speziellen Kniffs, wie «Sport Bild» schreibt: Der Medizincheck sei am Deadline-Day schon durchgeführt worden, bevor die beiden Clubs eine Einigung erzielten.
Leih-Vorgabe erschwerte Stürmersuche
Eberl pochte auf den Transfer, weil die Offensive durch die Abgänge von Müller, Sané, Coman und Tel stark ausgedünnt wurde. Die Bayern-Bosse im Aufsichtsrat hatten aber bereits entschieden, in diesem Sommer keinen fixen Transfer mehr zu tätigen.

Nur noch Leihen seien erlaubt. Eberl waren die Hände gebunden, mit einigen ironischen Sätzen in Interviews liess er seinen Unmut durchblicken. Jackson wurde am Ende als einzig realistische Leihlösung auf Top-Level betrachtet. Dafür wird eine Rekordgebühr fällig.
Unzufriedenheit bei Bayern München? «Nonsens»
Entsprechend sehen die Bosse im Aufsichtsrat der Münchner das Transferfenster am Ende offenbar kritisch. Auch, weil Spieler wie Palinha oder Zaragoza nur verliehen und nicht verkauft werden konnten.
Aber auch Sportvorstand Eberl ist nach dem Sommer-Transferfenster gefrustet. Gerüchten zufolge sei er von den vielen Auflagen der Bosse genervt. Die «tz» fragte zuletzt sogar: «Schmeisst Eberl freiwillig bei Bayern hin?»

Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat Spekulationen über die Zukunft von Sportvorstand Max Eberl aber als Unsinn abgetan.
«Es wird wahnsinnig viel geschrieben und jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Am besten nehmt es gar nicht zur Kenntnis und ignoriert es einfach nur», so Dreesen bei Sky
«Ich glaube, dass in der heutigen Zeit einen Tag später schon wieder eine andere Schlagzeile die Headlines füllt. Und von daher macht es manchmal wirklich Sinn, einfach so einen Nonsens zu ignorieren», sagt Dreesen weiter.
Sportlich läuft bisher aber alles nach Plan: Bayern München hat den deutschen Supercup gewonnen und führt die Bundesliga nach zwei Spieltagen an.