EHC Thun bodigt im Playoff-Kampf den SC Langenthal
Nach dem standesgemässen Sieg unter der Woche gegen das Tabellenschlusslicht reiste der EHC Thun zum Duell der Playoff-Anwärter nach Langenthal.

Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun beweist im Langenthaler Schoren einen kühlen Kopf.
- Der SC Langenthal schneidet sich durch Undiszipliniertheiten ins eigene Fleisch.
Die Hälfte der Qualifikation der MyHockey League hat der EHC Thun bereits absolviert. Im Langenthaler Schoren traten die Thuner mit dem Selbstvertrauen aus dem 5:0-Heimsieg gegen die Pikes unter der Woche an.
Die Oberaargauer sind heuer verhalten gestartet. Aus den ersten fünf Partien resultierten nur zwei Siege. Viel zu wenig, angesichts der finanziellen Möglichkeiten des traditionsreichen SCL.
Ab Spiel sechs im Wichtracher Sagibach verbesserte sich das Team von Headcoach Serge Meyer aber deutlich. Auswärts gegen den EHC Thun siegte der SCL mit 0:1 nach Verlängerung. Auch die anschliessenden beiden Spiele gewann Langenthal.
Zuletzt gab es gar vier Siege aus fünf Spielen. Doch auch der EHC Thun musste sich keineswegs verstecken. Die junge Thuner Mannschaft holte zuletzt vier Erfolge in sechs Partien.
Spinell eröffnet das Skore
Am Samstagabend im Schoren mussten die Berner Oberländer auf ihren Captain verzichten. Jeremy Minder hatte sich im Abschlusstraining verletzt und musste für die Partie gegen Langenthal forfait geben.
Das Spiel beginnt mit einem Paukenschlag des EHC Thun. Nicola Christen läuft nach vorne und bringt die Scheibe vors Tor. Langenthal-Goalie Stauffacher kann die Scheibe zwar abwehren, Spinell arbeitet die Scheibe aber ins Tor.

Das frühe Tor lanciert ein attraktives Auftaktdrittel. Nach acht Zeigerumdrehungen muss Thuns Philip Schaerz in die Kühlbox. Die Langenthaler Paradelinie um die Krayem-Brüder benötigt keine halbe Minute, um zum 1:1 zu treffen.
Wenig später kommen die Thuner zur ersten Powerplay-Möglichkeit. Die Strafe gegen Kläy können die Gäste aber nicht ausnutzen. Nach 14 Spielminuten wird es dann wieder gefährlich vor Stauffacher.
Erneut bringt Christen die Scheibe vors Tor, wo Gugelmann und Spinell das vermeintliche 1:2 erarbeiten. Die Schiedsrichter annullieren das Tor jedoch. Glück für Langenthal!
Langenthal tut sich selbst weh
Mit dem leistungsgerechten Unentschieden geht es ins Mitteldrittel. In diesem kassiert der SC Langenthal sage und schreibe zehn Strafminuten. Die Schiedsrichter bestrafen die harte Gangart und die versteckten Unsportlichkeiten der Hausherren rigoros, aber völlig zurecht.
Die ersten vier Überzahlgelegenheiten (inkl. teilweiser doppelter Überzahl) lassen die Thuner ungenutzt. Erst kurz nachdem die Oberaargauer wieder komplett sind, schlägt der EHC Thun zu.

Einen Abschluss von Verteidiger Beusch muss Stauffacher abprallen lassen. Stefan Spinell ist zur Stelle und versorgt den Rebound im Langenthaler Tor.
Eine Zeigerumdrehung später muss schon wieder ein SCL-Akteur raus. Karym Krayem lässt sich zu einem unnötigen Stockschlag hinreissen. Doch, das Thuner Powerplay kann erneut nicht reüssieren.
Inniger mit einem Traumtor
Rund eine Minute nach Ablauf der Strafe folgt dann die Szene des Spiels. Yannick Gugelmann gewinnt in der Offensivzone das Bully, die Scheibe kommt zu Inniger. Der Verteidiger fasst sich ein Herz und brettert das Spielgerät in Richtung Tor.
Spinell und Gugelmann stehen in der Sichtlinie von Stauffacher. Die Scheibe braust an Freund und Feind vorbei und schlägt rechts oben im Netz ein. Ein Traumtor!

Mit der verdienten Zwei-Tore-Führung geht es zum zweiten Pausentee. Im Schlussdrittel verzeichnet das Heimteam zwar mehr Schüsse, die gefährlicheren Szenen hat aber der EHC Thun. Und, die Langenthaler haben weiterhin Probleme in Sachen Disziplin.
Perrenoud muss unter die Dusche
Zehn Minuten vor dem Ende kassiert Thuns Christen gleich drei Cross-Checks in Folge. Etwas übersäuert legt er seinen Gegenspieler in bester Schwingermanier aufs Kreuz. Der Thuner kassiert eine Zwei-Minuten-Strafe.
In der gleichen Szene, aber auf der anderen Seite, holt Langenthals Perrenound zum Cross-Check aus. Er trifft Verteidiger Beusch auf Kopfhöhe. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt längst unterbrochen.
Für Perrenoud ist die Partie zu Ende. Er kassiert eine Fünf-Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Auch hier, völlig zurecht.

In der Folge spielen die Thuner das Spiel runter und kommen kaum in Bedrängnis. Erst sieben Sekunden vor Schluss und mit sechstem Feldspieler verkürzen die Langenthaler noch einmal.
Das 2:3 durch Diezi ist am Ende aber nur noch Resultatkosmetik. Das junge Thuner Team nimmt verdientermassen drei Punkte mit. Der EHC Thun konnte vor optimistisch gezählten 1037 Zuschauern im hitzigen Schoren kühlen Kopf bewahren.
EHC Thun empfängt Wetzikon
Dank dem Sieg hält der EHC Thun den SCL auf Distanz. Auch der Abstand auf den Strich wächst auf fünf Punkte an.
Die Berner Oberländer spielen nun am kommenden Mittwoch wieder zuhause. Im Grabengut wird der EHC Wetzikon zu Gast sein. Die Zürcher rechnen sich ebenfalls ihre Chancen aus, im Kampf um die direkten Playoff-Plätze.













