Wie viele Gastarbeiter sind auf den Stadion-Baustellen für die WM 2022 in Katar umgekommen? Das Organisationskomitee revidiert seine bisherigen Zahlen deutlich.
WM 2022 Katar Baustellen
Katar revidiert seine Angaben zu toten Bauarbeitern auf den Stadion-Baustellen der WM 2022 deutlich nach oben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals hat Katar den Tod mehrerer Hundert Gastarbeiter bestätigt.
  • Organisationschef Hassan al-Thawadi sprach von 400 bis 500 Toten.
  • Bisher hatte Katar offiziell von drei Todesopfern gesprochen.

Katar lenkt hinsichtlich der Todesopfer im Vorfeld der WM 2022 zumindest teilweise ein. Der Generalsekretär des WM-Organisationskomitees, Hassan al-Thawadi, sprach erstmals von mehreren Hundert toten Gastarbeitern.

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«Die Schätzung ist bei 400, zwischen 400 und 500. Ich habe die exakte Zahl nicht», sagte al-Thawadi in dem Gespräch mit Piers Morgan für den britischen TV-Sender «Talk TV». Bisher lagen die offiziellen Angaben zu Todesopfern auf den Stadion-Baustellen bei drei Toten.

Hassan al-Thawadi WM 2022
Generalsekretär des Organisationskomitees der WM 2022: Hassan al-Thawadi. - dpa

Morgan hatte nach der realistischen Zahl der Gastarbeiter gefragt, die durch ihre Arbeit für die Weltmeisterschaft gestorben waren. Solche Zahlen hatte das Organisationskomitee der WM 2022 in Katar bisher nicht genannt.

Hohe Dunkelziffer bei toten Arbeitern vor WM 2022

Ein Bericht des britischen «Guardian» hatte von mehr als 6500 toten Arbeitern gesprochen. Die Opfer seien aus fünf asiatischen Ländern gekommen und im Lauf der vergangenen zehn Jahre zu Tode gekommen. Diese Zahlen hatte Katar stets zurückgewiesen.

Hassan al-Thawadi verwies in dem Gespräch erneut auf die Reformen der letzten Jahre. Diese hätten im Emirat in den letzten Jahren für eine Verbesserung der Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen gesorgt.

WM 2022 Katar Bauarbeiter
Baurbeiter im Lusail-Stadion in Katar im Dezember 2019, drei Jahre vor der WM 2022. - Keystone

Europäische Fussball-Verbände machen sich für einen Entschädigungsfonds für Arbeiter in Katar sowie die Einrichtung eines Gastarbeiter-Zentrums in Doha stark. Der Fussball-Weltverband Fifa lehnte diese Schritte bisher ab.

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