Die französische Justiz sucht nach dem einstigen FIFA-Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam. Es geht um Korruption bei der Vergabe der WM 2022 an Katar.
WM 2022 Bin Hammam
Wird von der französischen Justiz wegen der Vergabe der WM 2022 gesucht: Mohamed bin Hammam. - Ahmad Yusni/EPA/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der frühere FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam wird gesucht.
  • Die französische Justiz wirft ihm Korruption bei der WM-Vergabe an Katar vor.
  • Bin Hammam steht auch im Zentrum der Korruptions-Vorwürfe um die WM 2006.

Die französische Justiz fahndet übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit Haftbefehl nach dem katarischen Ex-FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam. Dem Geschäftsmann werde Korruption in Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022 an Katar vorgeworfen.

War die WM-Vergabe an Katar die richtige Entscheidung der FIFA?

Das berichtete unter anderem die Sportzeitung «L'Équipe» am Dienstag unter Verweis auf Justizquellen. Der Haftbefehl sei Ende Juni ausgestellt worden, weil bin Hammam mehreren Vorladungen zur Vernehmung nicht Folge geleistet habe. Aktuell sei unbekannt, wo er sich aufhalte, heisst es.

Bin Hammam soll 2010 für den damaligen FIFA-Funktionär Reynald Temarii Anwaltskosten in Höhe von mehr als 300'000 Franken übernommen haben. Er habe damit zugunsten Katars Einfluss auf die WM-Vergabe Ende 2010 nehmen wollen.

WM 2022 Katar
An die Fassade des Gebäudes in Souq Waqif Doha, der Hauptstadt von Katar, wird das Logo der Fussball WM 2022 projeziert. - dpa

Die Doppelvergabe der Endrunden an Russland (2018) und Katar (2022) gilt heute als Skandal. Etliche Untersuchungen hatten sich mit Korruptionsvorwürfen rund um die beiden WM-Entscheidungen befasst.

Nicht nur bei WM 2022 unter Korruptionsverdacht

Der Name des 74-Jährigen spielt auch in der Sommermärchen-Affäre um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland eine grosse Rolle. Der damalige WM-Organisationschef Franz Beckenbauer überwies im Januar 2002 rund 6,5 Millionen Franken an Bin Hammam.

Wofür, das ist bis heute unklar. Der Katarer war im Sommer 2011 lebenslang gesperrt worden. Zu den Vorwürfen äusserte er sich kaum, eine Bestechung für die WM 2006 angenommen zu haben, wies er zurück.

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