Das Festhalten trotz Coronavirus am Formel-1-Auftakt in Melbourne sorgt bei Weltmeister Lewis Hamilton für Unverständnis.
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Lewis Hamilton und Sebastian Vetteln äussern sich an einer Pressekonferenz zur aktuellen Situation des Formel 1-Auftakts in Melbourne. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltmeister Lewis Hamilton kritisiert das momentane Vorgehen der Formel 1 hart.
  • Das Rennen in Melbourne würde aus reiner Geldgier trotz Virus durchgeführt.

«Ich bin sehr, sehr überrascht, dass wir hier sind», äusserte Titelverteidiger Lewis Hamilton sein Unverständnis angesichts des Saisonstarts trotz Coronavirus. «Ich denke, es ist grossartig, dass wir Rennen haben können. Aber für mich ist es schockierend, dass wir alle in diesem Raum sitzen.»

Das Coronavirus hat sich inzwischen in mehr als 110 Ländern ausgebreitet. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von einer Pandemie. Im Formel-1-Fahrerlager von Melbourne ist die Zahl der Verdachtsfälle auf mindestens fünf gestiegen. Alleine beim US-Team Haas sind vier Angestellte betroffen, bei McLaren einer.

Coronavirus Hamilton
Lewis Hamilton kritisiert aufgrund des Coronavirus den Formel-1-Auftakt in Melbourne. - keystone

«Es ist ganz schwierig, ein faires Urteil zu fällen», meinte Sebastian Vettel vor dem ersten Grand Prix 2020. Er hofft am Sonntag mit seinem Ferrari-Dienstwagen «Lucilla» auf einen Schub für seine Titelmission. «Wie Lewis gesagt hat, ist es angemessen zu fragen, warum man hier ist», so Vettel.

Hamilton verwies unter anderem darauf, dass andere Sportarten wie die NBA dem Coronavirus mit einer Spielbetriebsunterbrechung begegnen. «Es scheint, als ob der Rest der Welt reagiert», so Hamilton, der den Titelrekord von Michael Schumacher einstellen will. Aber: «Geld regiert die Welt», so Hamilton.

Trotz Coronavirus wird am Rennen festgehalten

Und die Formel 1? Wartet ab. Sie will dieses Rennen unbedingt austragen – genauso wie der lokale Veranstalter, dem der Grand Prix viel Geld einbringen soll. Der Bundesstaat Victoria lässt sich das Spektakel rund 60 Millionen australische Dollar kosten, das sind umgerechnet etwa 35 Millionen Euro.

Sollte am Saisonauftakt der Formel 1 festgehalten werden?

Sollte es positive Tests auf das Virus im Fahrerlager geben, könnte die Notbremse gezogen werden. «Wir haben diesen Zeitpunkt noch nicht erreicht, an dem wir diese extremen Massnahmen ergreifen müssen», meint Gesundheitsministerin Jenny Mikakos. «Wir werden aber nicht zögern, diese Schritte zu ergreifen, wenn wir diesen Hinweis bekommen.»

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