«Tier im Fokus» zeigt an der BEA schockierende Bilder aus der Schweizer Massentierhaltung. Als Lösung bietet die Organisation eine Vegan Challenge an.
Vegan als Alternative zur Massentierhaltung.
Besucherinnen zeigten sich für die Vegan-Challenge offen, nachdem sie ein Video über die Massentierhaltung gesehen hatten. - Tier im Fokus
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tierrechtsorganisation «Tier im Fokus» zeigt Bildmaterial aus Schweizer Ställen.
  • Viele Besucher zeigen sich nach dem Film schockiert.
  • TIF bietet als Handlungsmöglichkeit ein Vegan-Programm an.

Diese Woche findet in Bern die BEA statt. Die Messe für Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie ist ein Publikumsmagnet.

Schweizer Landwirte putzen ihre Kühe heraus und bieten Wurst und Käse feil. Das vermittelte Bild von gesunden Kühen und glücklichen Schweinen ist perfekt.

Reales Bild der Schweizer Landwirtschaft zeigen

Doch die Schweizer Tierrechtsorganisation «Tier im Fokus» (TIF) hat sich vorgenommen, ein anderes Bild der hiesigen Landwirtschaft zu zeigen. Sie ist deshalb bereits zum dritten Mal mit einem eigenen Stand an der BEA vertreten.

«Die Leute müssen wissen, was wir unseren Tieren in der Massentierhaltung antun,“ sagt Tobias Sennhauser, Präsident des Vereins.

Besucher erhalten fürs Videoschauen einen Franken

Um Besucher an ihren Stand zu locken, hat sich die Organisation etwas Besonderes einfallen lassen. Wer sich ein kurzes Video zur Schweizer Nutztierhaltung anschaut, kriegt einen Franken bezahlt.

Dafür müssen die Besucher allerdings schockierende Aufnahmen aus der Schweizer Massentierhaltung und von Schlachthöfen aushalten. Mit dem Video will der Verein auf die systemische Gewalt in der Tierindustrie aufmerksam machen. Denn gemäss Sennhauser sind die gezeigten Bilder keine Einzelfälle.

Besucher waren betroffen

Vielen Besuchern ist nicht bewusst, dass in der Schweizer Landwirtschaft nicht nur grüne Bergidylle herrscht. Sennhauser erzählt, dass viele Zuschauer aufgewühlt oder entsetzt reagiert hätten. «Manche machten Witze als sie kamen, doch als sie gingen waren sie ganz still.»

Das Team hat sich lange überlegt, welche Bilder den Besuchern zugemutet werden kann. Schlussendlich habe man sich für realistische Bilder entschieden. «Die Leute sollen wissen, was Schweizer Nutztiere durchmachen», so Sennhauser, «auch wenn es weh tut.»

Ein Vegan Programm von TIF entwickelt

Doch «Tier im Fokus» will nicht einfach schockieren, sondern eine konstruktive Lösung anbieten. «Wir zeigten ihnen, dass sie die Gewalt an Tieren nicht unterstützen müssen und vegan leben können.» Dies sagt Sennhauser, der selbst seit 10 Jahren vegan lebt, im Interview mit Nau.

Der Verein hat deshalb die Vegan Challenge entwickelt. Auf der Webseite können sich Interessierte für das Programm registrieren. Sie erhalten dann einen Monat lang täglich eine E-Mail mit einfachen Tipps und Tricks wie man sich vegan ernähren kann.

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«Nau Vegan»

Im Rahmen dieser Serie schreiben die beiden Expertinnen Franziska und Mirjam Walser regelmässig Beiträge zum Thema Veganismus.

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