Die Thurgauer GLP hat den Regierungsrat um detailliertere Informationen zu den Adoptionen indischer Kinder im Zeitraum von 1973 bis 2002 gebeten.
Indien
Die GLP fordert vom Regierungsrat mehr Informationen zu illegalen Adoptionen von indischen Kindern. (Symbolbild) - sda - Keystone
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Die Thurgauer GLP hat vom Regierungsrat mehr Informationen zu Adoptionen von indischen Kindern zwischen 1973 und 2002 gefordert. In einem Vorstoss erkundigt sich die Partei unter anderem, welche Unterstützung der Kanton Betroffenen anbietet. Hintergrund ist eine kürzlich vorgestellte Studie zu illegalen Adoptionen in den Kantonen Thurgau und Zürich.

Die von den Kantonen Zürich und Thurgau in Auftrag gegebene Studie zur Praxis bei Adoptionen aus Indien habe schwerwiegende Verfehlungen aufgezeigt, wie die GLP Thurgau in einer Mitteilung zur eingereichten Anfrage schrieb. Adoptionen seien auch zu einem Geschäftsmodell geworden.

Trotz fehlender oder unvollständiger Dokumente hätten Thurgauer Behörden Adoptionen bewilligt, schrieb die GLP weiter. «Daraus ergibt sich eine Mitverantwortung des Kantons».

Kritik an der Regierungspraxis

Die GLP will deshalb unter anderem wissen, wie die Regierung «mit der eigenen Verantwortung» umgehe. Auch die Frage nach einer Unterstützung von Betroffenen wird gestellt. «Der Regierungsrat muss Verantwortung übernehmen und konkrete Massnahmen zur Wiedergutmachung ergreifen», liess sich GLP-Kantonalpräsident und Kantonsrat Stefan Leuthold in der Mitteilung zitieren.

Eine Studie eines dreiköpfigen Forscherteams, die vergangene Woche vorgestellt wurde, hatte grobe Mängel bei der früheren Adoptionspraxis ans Licht gebracht. Schweizer Behörden waren gemäss der Untersuchung über zahlreiche Fälle von problematischen bis rechtswidrigen Adoptionsvermittlungen aus Indien informiert und trugen diese mit.

Umfassende Untersuchungsergebnisse

Konkret adoptierten Schweizer Paare im Untersuchungszeitraum 2278 Kinder aus Indien. 256 Adoptionen betreffen den Kanton Zürich, 30 den Kanton Thurgau. In diesen beiden Kantonen kam es laut den Forscherinnen zu «Behördenversagen und systematischen Rechtsverstössen».

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