Aargauer SVP und FDP gewinnen Sitze - Grüne und GLP verlieren

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Aarau,

Die SVP gewinnt fünf Sitze bei den Aargauer Grossratswahlen, während die Grünen Verluste hinnehmen müssen.

Wahlen Aargau
SVP triumphiert bei Aargauer Grossratswahlen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Der Kanton Aargau ist bei den Gesamterneuerungswahlen von Regierung und Parlament am Sonntag nach rechts gerückt. Im Parlament gewann die mit Abstand wählerstärkste Partei SVP fünf Sitze hinzu. Das Volk wählte SVP-Nationalrätin Martina Bircher auf Anhieb in die Kantonsregierung.

Es bestehe nun die Möglichkeit, zusammen mit der FDP «eine gute bürgerliche Politik zu machen», sagte der Präsident der Aargauer SVP und Nationalrat Andreas Glarner. Die SVP und FDP, die häufig gleich stimmen, haben in den kommenden vier Jahren zusammen 70 Sitze. Sie halten gemeinsam mit der EDU 73 der 140 Sitze im Parlament.

Die SVP als wählerstärkste Partei legte um 3,60 Prozentpunkte zu und kommt auf einen Wähleranteil von 33,90 Prozent. Die FDP steigerte ihren Wähleranteil um 0,64 Punkte auf 15,35 Prozent, die EDU um 0,21 Punkte auf 1,81 Prozent.

Die neue Sitzverteilung im 140 Mitglieder zählenden Grossen Rat ist wie folgt: SVP 48 (+5), SP 23 (0), FDP 22 (+1), Mitte 18 (0), Grüne 10 (-4), GLP 11 (-2), EVP 5 (-1) und EDU 3 (+1). Seit der Verkleinerung des Parlaments im Jahr 2005 von 200 auf 140 Sitze hatte die SVP noch nie so viele Mandate. Die Stimmbeteiligung lag bei 32,6 Prozent.

Daniel Hölzle
Der Präsident der Grünen Aargau, Daniel Hölzle bedauert die Sitzverluste. - Tele M1

Grünen-Präsident und Grossrat Daniel Hölzle bedauerte die Sitzverluste. «So zerronnen wie gewonnen», sagte er im Regionalsender Tele M1. Vor vier Jahren waren die Grünen, zusammen mit der GLP, die Wahlsieger und eroberten vier zusätzliche Sitze.

Dass der «rechtskonservative Block» jetzt die Mehrheit im Parlament habe, werde die nächsten vier Jahre «sehr mühsam machen». Darauf wies auch GLP-Präsident Philippe Kühni hin: «Der Aargau wird nicht mehr gleich sein.»

Regierungswahl: Nach Wunsch der SVP

Die Partei verteidigte ihren freigewordenen zweiten Sitz von Bildungsdirektor Alex Hürzeler im Regierungsrat: Das Volk wählte auf Anhieb Nationalrätin Martina Bircher. Mit der 40-Jährigen gehört nach vier Jahren wieder eine Frau dem Regierungsrat an. Bislang wählte das Volk erst drei Frauen in die Regierung.

Aargauer Finanzdirektor
Das beste Resultat erhielt Markus Dieth. - KEYSTONE/Anthony Anex

Alle vier bisherigen Regierungsräte wurden im Amt klar bestätigt. Das beste Resultat erzielte Finanzdirektor Markus Dieth (Mitte), gefolgt von Baudirektor Stephan Attiger (FDP). Das absolute Mehr übersprangen auch Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) und Innendirektor Dieter Egli (SP).

Die SVP ist weiterhin mit zwei Sitzen im Regierungsrat vertreten. Ohne Chancen blieben zwei Herausforderer: GLP-Nationalrat Beat Flach und Grünen-Grossrätin Ruth Müri verpassten ihr Ziel. Die Wahlbeteiligung betrug 32,2 Prozent.

Bircher: Gegen Konkurrentin durchgesetzt

«Es ist ein Superresultat», sagte Bircher im Regionalsender Tele M1. Bei der Nomination für die Kandidatur hatte sich Bircher parteiintern gegen eine Konkurrentin durchgesetzt.

Martina Bircher
Martina Bircher. - KEYSTONE/Peter Klaunzer

Bircher ist seit dem Jahr 2019 Mitglied des Nationalrats und Inhaberin einer Beratungsfirma. Die Vizestadtpräsidentin von Aarburg vertritt in der Asyl- und Sozialpolitik einen harten Kurs. Sie suchte im Wahlkampf bei Bildungs- und Wirtschaftsthemen die politische Mitte. «Die starke Frau für unseren Aargau», lautete der Wahlslogan der SVP-Politikerin.

Nach der Wahl von Bircher in die Kantonsexekutive wird voraussichtlich Christian Glur in den Nationalrat nachrücken. Der Meisterlandwirt aus Glashütten im Bezirk Zofingen ist 49-jährig und seit 2009 Mitglied des Grossen Rates. Bereits sein Vater, Walter Glur, gehörte bis Ende 2022 zwei Jahre lang dem Nationalrat an.

Kommentare

User #4442 (nicht angemeldet)

GLP, ist Dank Frau Ameti am Ende angekommen.

User #2214 (nicht angemeldet)

Als lebenslanger Anhänger und Wähler der Grünen ist es für mich klar, dass sie bis auf weiteres keine Wahl mehr gewinnen. Dazu müssten sie wohl ihre Windkraft Konzernhörigkeit ablegen und wieder zum Naturschutz zurückkehren und ein Verbot solcher Anlagen fordern. Diese Einsicht scheint nicht in Sicht und so riskieren sie halt, zwischen den anderen Parteien die auch nichts für den Umweltschutz tun, überflüssig zu werden. Und Tschüss...

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